#EndFossilFuels

13. Globaler Klimastreik in Halle

von | veröffentlicht am 14.09 2023

Beitragsbild: Dani Luiz

Seit einigen Wochen fallen in der Stadt unter anderem in zahlreichen Cafés und Läden Plakate von Fridays for Future auf. Denn am kommenden Freitag wird der 13. globale Klimastreik auch in Halle stattfinden. Die lokale Ortsgruppe von Fridays for Future ruft für den 15. September 14 Uhr zu einer Demonstration auf, die auf dem Hallmarkt starten wird.




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Weltweit werden erneut tausende Menschen unter dem Motto „#EndFossilFuels“ auf die Straße gehen. Die Klimagerechtigkeitsbewegung fordert, nicht nur an diesem Tag, das weltweite Ende der Subventionierung fossiler Energieträger und in Deutschland eine Verschärfung des Klimaschutzgesetzes sowie die Einführung einer sozialen Ausgleichsmaßnahme in Form eines Klimageldes.

Kürzlich hatte die Klimabewegung bundesweit bei einer Pressekonferenz erklärt, dass es das bereits im Koalitionsvertrag vereinbarte Klimageld dringend als sozialen Ausgleich für steigende CO2-Preise bräuchte. Zusätzlich dazu müsse das deutsche Klimaschutzgesetz deutlich verschärft werden, um die internationalen Abkommen einzuhalten. „Seit 5 Jahren gehen Hunderttausende in Deutschland auf die Straßen. Die Mehrheit der Gesellschaft will ambitionierten und gerechten Klimaschutz“, erklärt Ole Horn, Sprecher von Fridays for Future Halle. „Doch in der Politik der Ampel sucht man danach vergeblich“. Angesichts der wenigen verbleibenden Zeit sei dies „in höchstem Maße fahrlässig“. Aus diesem Grund werde am 15. September allein in Deutschland an über 200 Orten gestreikt.

„Wir haben keine Zeit mehr für politischen Stillstand. Allein in diesem Jahr konnte man die lebensbedrohenden Auswirkungen der Klimakatastrophe auf der ganzen Welt beobachten: Dürre, Starkregen, Waldbrände, Erdbeben und katastrophale Hitzewellen. Fakt ist, wir müssen jetzt handeln, um Schlimmeres zu verhindern. Mit der derzeitigen Klimapolitik von Olaf Scholz haben wir keine Chance, deshalb gehen wir am 15. September auf die Straße.“, erklärt Elmo Helmecke von Fridays For Future Halle.

Einer aktuellen Studie zu Folge stößt Deutschland bis zum Jahr 2030 mit den aktuellen Maßnahmen 331 Millionen Tonnen CO2 mehr aus, als sich die Bundesregierung selbst als Ziel gesetzt hat. Jedoch wird auch diese Zielsetzung von Gruppen aus der Klimabewegung sowie führenden Wissenschaftler*innen als unzureichend eingestuft. Beispielsweise erklärten die Scientists for Future, eine Vereinigung von Wissenschaftler*innen, in einem Plädoyer, dass es stärkere und umfangreichere klimapolitische Maßnahmen braucht.
Bei den benötigten Maßnahmen dürften jedoch nicht die sozialen Komponenten außer Acht gelassen werden, erklärt Sophie Baumann von Fridays for Future Halle. „Gerade in Zeiten der hohen Inflation, teurer Strompreise und merklicher Heizkostenerhöhungen ist es vielen Menschen nicht möglich, auf klimafreundliche Alternativen umzusteigen“. Dies sei besonders für Menschen mit geringem Einkommen der Fall. „Es bedarf einer Entlastung, sodass klimafreundliche Möglichkeiten jedem offenstehen“, so Sophie Baumann weiter. Beispielsweise müsse es möglich sein, dass sich jede:r den Öffentlichen Personennahverkehr leisten könne. Auch das 49-Euro-Ticket sei noch zu teuer.

Stadtschüler*innenrat schließt sich dem Aufruf an

Dem Aufruf der Klimabewegung schließt sich zum ersten Mal auch der Stadtschüler*innenrat an. Dieser ruft die breite Schüler*innenschaft der Stadt Halle auf, sich am Freitag an der Demonstration zu beteiligen. Jasmin Scholtbach vom Stadtschüler*innenrat betont: „Viele politische Themen werden oft ohne die Teilnahme junger Menschen diskutiert. Besonders bei Themen wie der Klimakrise, die maßgeblich die Zukunft und damit die Jugend betreffen, aber auch bei schulischen Belangen und Regelungen, fehlt die Perspektive der am stärksten Betroffenen selbst“. Dem wolle man entgegenwirken und aus diesem Grund am Freitag zusammen mit Fridays for Future auf die Straße gehen. „Wir als junge Generation haben ein Recht auf eine bessere Politik“, so Jasmin Scholtbach weiter. Es sei deshalb wichtig, gemeinsam für wirksamen Klimaschutz zu kämpfen.

Doch Fridays for Future ruft nicht nur junge Menschen dazu auf, sich am Klimastreik zu beteiligen, vielmehr müssten sich alle Menschen verbünden, um an diesem Tag gemeinsam für einen lebenswerten Planeten zu kämpfen.
Mit zahlreichen lokalen Organisationen und Initiativen wird deshalb am Freitag eine lautstarke Demonstration durch Halle ziehen.

Der Beitrag gibt nicht zwangsläufig die Meinung der Redaktion wieder.