Globaler Klimastreik

Für Klimagerechtigkeit und Umverteilung

von | veröffentlicht am 28.09 2022

Beitragsbild: Dani Luiz

Zum mittlerweile elften Mal fand am letzten Freitag, den 23. September, ein globaler Klimastreik statt. In der gesamten Bundesrepublik und in zahlreichen Städten weltweit demonstrierte die Klimagerechtigkeitsbewegung für die Einhaltung der 1,5-Grad-Grenze und eine angemessene Krisenbewältigung.




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In Deutschland forderten die Klimaaktivist*innen die Bereitstellung eines Sondervermögens von 100 Milliarden Euro, um damit die Beschleunigung der Energiewende und einen deutschlandweit kostengünstigen ÖPNV umzusetzen. Auch in Halle versammelten sich zahlreiche Menschen, um für Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit zu demonstrieren.
Neben den für Fridays for Future üblichen zahlreichen selbstgemalten Plakaten und Bannern beteiligte sich in diesem Jahr ein „Umverteilungsblock“ organisiert vom sozialen Bündnis „Halle Zusammen!“ an der Demonstration. Es könne keine Energiewende ohne soziale Gerechtigkeit geben, meinten die Organisator*innen im Aufruf.
„Der derzeitige rasante Anstieg der Gaspreise ist auch eine direkte Folge verpasster Chancen beim Wechsel zu erneuerbaren Energien.“

Foto: Dani Luiz

Angesichts der auch in Deutschland spürbaren Folgen der Klimakrise, wie unter anderem Dürren, Ernteausfälle und Waldbrände, sei eine „weiter so“-Strategie der Verantwortlichen nicht tragbar. Stattdessen brauche es dringend tiefgreifende Veränderungen der aktuellen Verhältnisse.
Die Demonstrant*innen starteten um 13 Uhr am Steintor und zogen im Anschluss an die Auftaktkundgebung über die Ludwig-Wucherer-Straße, den August-Bebel-Platz und den Uniring zum Leipziger Turm, wo die Abschlusskundgebung stattfand. Mit der Demonstration fordern sie konsequente und sozial gerechte klimapolitische Maßnahmen.

Foto: Dani Luiz

“Wir erleben gerade, wie die Ampel die von uns erkämpften Fortschritte der letzten Jahre rückgängig macht. Während in Pakistan die Klimakrise für Tausende von Toten sorgt, werden die Stimmen der Betroffenen in Deutschland willentlich ignoriert und stattdessen der Ausbau fossiler Infrastruktur beschlossen. Die Regierung befeuert die Klimakrise, anstatt Maßnahmen dagegen zu ergreifen, und vermittelt, dass Klimakrisenbewältigung aufschiebbar sei – dabei können wir nicht tatenlos zusehen“, erklärte Ole Horn von Fridays for Future Halle.
International fordert die Bewegung unter dem Motto „#PeopleNotProfit“ eine klare Priorisierung von Menschenrechten und Ökosystemen über Konzerninteressen. Besonders die europäischen Staaten müssten außerdem ihre historische Verantwortung wahrnehmen, beispielsweise durch angemessene Entschädigungszahlungen, aber auch durch das Einbeziehen der Perspektiven und Forderungen von Menschen aus schon heute stark von der Klimakrise betroffenen Staaten in klimapolitische Entscheidungen.

Foto: Dani Luiz

„Es ist klar, dass die Bundesrepublik neben konsequenten Emissionsreduktionsmaßnahmen auch Reparationen für die im Globalen Süden verursachten Schäden und Verluste leisten muss. Klimagerechtigkeit kann nur Realität werden, wenn auf die heute schon am stärksten betroffenen Menschen gehört wird und ausbeuterische Industriestaaten Ausgleich für das, was sie zerstört haben, leisten“, ergänzt Lea Walther von Fridays for Future Halle (Saale).
Die Klimabewegung müsse sich in ihrem Kampf mit sozialen Aktuer*innen vernetzen. Zuletzt forderte Fridays for Future in Halle gemeinsam mit den Beschäftigten der HAVAG bessere Tarifbedingungen und einen Ausbau des ÖPNV.

Foto: Dani Luiz

Lautstark zogen die Demonstrant*innen durch die Stadt. Zahlreiche Redner*innen zeigten in ihren Beiträgen verschiedene Perspektiven auf und brachten ihre Forderungen zum Ausdruck. Passant*innen wurden mithilfe von Flyern auf die Forderungen der Demonstration aufmerksam gemacht. Laut Veranstalter*innen beteiligten sich insgesamt 1500 Menschen am globalen Klimastreik in Halle. In Zukunft will die Ortsgruppe von Fridays for Future in Halle weiterhin eng mit den Bündnissen für Umverteilung und soziale Gerechtigkeit zusammenarbeiten.
Gemeinsam wollen sie für eine lebenswerte Zukunft einstehen.

Dani Luiz

…ist Teil der Transit Redaktion und dokumentiert unter anderem Protestgeschehen in Halle.

Der Beitrag gibt nicht zwangsläufig die Meinung der Redaktion wieder.