Globaler Klimastreik
Für Klimagerechtigkeit und Umverteilung
Zum mittlerweile elften Mal fand am letzten Freitag, den 23. September, ein globaler Klimastreik statt. In der gesamten Bundesrepublik und in zahlreichen Städten weltweit demonstrierte die Klimagerechtigkeitsbewegung für die Einhaltung der 1,5-Grad-Grenze und eine angemessene Krisenbewältigung.
In Deutschland forderten die Klimaaktivist*innen die Bereitstellung eines Sondervermögens von 100 Milliarden Euro, um damit die Beschleunigung der Energiewende und einen deutschlandweit kostengünstigen ÖPNV umzusetzen. Auch in Halle versammelten sich zahlreiche Menschen, um für Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit zu demonstrieren.
Neben den für Fridays for Future üblichen zahlreichen selbstgemalten Plakaten und Bannern beteiligte sich in diesem Jahr ein „Umverteilungsblock“ organisiert vom sozialen Bündnis „Halle Zusammen!“ an der Demonstration. Es könne keine Energiewende ohne soziale Gerechtigkeit geben, meinten die Organisator*innen im Aufruf.
„Der derzeitige rasante Anstieg der Gaspreise ist auch eine direkte Folge verpasster Chancen beim Wechsel zu erneuerbaren Energien.“
Dani Luiz
…ist Teil der Transit Redaktion und dokumentiert unter anderem Protestgeschehen in Halle.Weitere Impressionen der Demonstration
Angesichts der auch in Deutschland spürbaren Folgen der Klimakrise, wie unter anderem Dürren, Ernteausfälle und Waldbrände, sei eine „weiter so“-Strategie der Verantwortlichen nicht tragbar. Stattdessen brauche es dringend tiefgreifende Veränderungen der aktuellen Verhältnisse.
Die Demonstrant*innen starteten um 13 Uhr am Steintor und zogen im Anschluss an die Auftaktkundgebung über die Ludwig-Wucherer-Straße, den August-Bebel-Platz und den Uniring zum Leipziger Turm, wo die Abschlusskundgebung stattfand. Mit der Demonstration fordern sie konsequente und sozial gerechte klimapolitische Maßnahmen.
“Wir erleben gerade, wie die Ampel die von uns erkämpften Fortschritte der letzten Jahre rückgängig macht. Während in Pakistan die Klimakrise für Tausende von Toten sorgt, werden die Stimmen der Betroffenen in Deutschland willentlich ignoriert und stattdessen der Ausbau fossiler Infrastruktur beschlossen. Die Regierung befeuert die Klimakrise, anstatt Maßnahmen dagegen zu ergreifen, und vermittelt, dass Klimakrisenbewältigung aufschiebbar sei – dabei können wir nicht tatenlos zusehen“, erklärte Ole Horn von Fridays for Future Halle.
International fordert die Bewegung unter dem Motto „#PeopleNotProfit“ eine klare Priorisierung von Menschenrechten und Ökosystemen über Konzerninteressen. Besonders die europäischen Staaten müssten außerdem ihre historische Verantwortung wahrnehmen, beispielsweise durch angemessene Entschädigungszahlungen, aber auch durch das Einbeziehen der Perspektiven und Forderungen von Menschen aus schon heute stark von der Klimakrise betroffenen Staaten in klimapolitische Entscheidungen.