Antifaschistische Kundgebung in Schkopau

Protest gegen „Identitäre“ Immobilie in der Halleschen Straße

von | veröffentlicht am 19.02 2024

Beitragsbild: privat

Am 18.02.2024 fand in der Ortschaft Schkopau im Süden von Halle eine antifaschistische Kundgebung unter dem Motto „Nazis die Villen wegnehmen - Identitäres Projekt beenden!“ statt. Gut 130 Personen waren dem kurzfristigen Aufruf gefolgt. Anlass ist eine Immobilie in der Halleschen Straße, die von Führungskadern der neofaschistischen „Identitären Bewegung“ als Firmensitz, Wohn- und Vernetzungsort genutzt wird.




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Eine Recherche von MDR und Spiegel lenkte vor kurzem neue Aufmerksamkeit auf das Objekt, dessen Nutzung durch Akteure der Neuen Rechten mindestens seit 2022 bekannt ist. Anders als das gescheiterte Hausprojekt in der Adam-Kuckhoff-Str. in Halle wird der Ort von der „Identitären Bewegung“ bislang nicht öffentlich beworben.

Der kurze Protest fand unter erhöhtem Polizeiaufgebot direkt vor dem Grundstück der IB-Kader statt. In einem Redebeitrag der Anwohner*inneninitiative Adam-Kuckhoff-Str. wurde vor der Taktik der Faschist*innen gewarnt, sich als harmlose Nachbar*innen auszugeben und so die Stadtgesellschaft umzugestalten. Nach etwa 20 Minuten wurde die Versammlung planmäßig beendet. Die Organisator*innen äußerten den Wunsch, dass auf diese Aktion weitere folgen würden, da eine kontinuierliche politische Auseinandersetzung in Schkopau nötig sei.

Am Mittag desselben Tages gab es bereits eine Demonstration gegen die Winterakademie des neurechten „Instituts für Staatspolitik“ im nahegelegenen Schnellroda als Teil der Kampagne „IfS Dichtmachen!“. Die Kundgebung in Schkopau, zu der unter anderem auch „IfS Dichtmachen!“ und das Bündnis „Merseburg für Vielfalt und Zivilcourage“ aufgerufen haben, kann als Beitrag zur Intensivierung der Proteste gegen faschistische Strukturen im südlichen Sachsen-Anhalt verstanden werden. So ist am Samstag, dem 24.02.2024, bereits eine weitere antifaschistische Demonstration in Merseburg angekündigt (weitere Informationen). 

Der Beitrag gibt nicht zwangsläufig die Meinung der Redaktion wieder.