Beiträge mit dem Stichwort: ‘Antifa̵
Kassel als Zäsur
Über die neueste Allianz von Bürgertum und Extremer Rechter
von Michael Barthel | veröffentlicht am 27.03 2021Am vergangenen Samstag, dem 20. März demonstrierten in Kassel etwa 20.000 Menschen gegen die Coronapolitik der Bundesregierung. Trotz Missachtung der Auflagen und Angriffe auf Journalist:innen und Gegendemonstrant:innen wurde der Initiative Querdenken erneut von der Polizei eine Stadt überlassen. Die Empörung darüber ist groß. Aber das Problem könnte noch viel größer werden, denn über das Corona-Thema schafft es die Extreme Rechte in ein Milieu hinein zu mobilisieren, das ihr vormals verschlossen war – und dieses radikalisiert sich zunehmend.
WeiterlesenErinnern stören – weil es anders nicht geht
Ein Sammelband entwirft anhand jüdischer und migrantischer Perspektiven ein mosaikgleiches Gegenbild des Erinnerns.
von Cynthia Zimmermann | veröffentlicht am 07.02 2021Das Erinnern, insbesondere das Gedenken in Deutschland, ist eng verknüpft mit einer deutsch, weiß, christlich, mitunter patriarchalisch und von großem Pathos geprägten Narration. Aber es gab und gibt immer wieder marginalisierte Erzählungen und widerständige Positionen des Erinnerns, die dagegen halten. Sie stören das deutsche „Gedenk- und Gedächtnistheater“(1), das ewige Lied vom „Wende-Einheitsmärchen“ oder die formalen „Wiedergutmachensperformances“. Sie stören das alles, weil sie stören müssen, weil es nicht anders geht, um einem tatsächlichen Erinnern näher zu kommen.
Weiterlesen„Das bisschen Totschlag bringt uns nicht gleich um…“
Ein Beitrag zur überfälligen Diskussion zu Unterschieden zwischen „linker“ und „rechter“ Gewalt
von Lena Bohn | veröffentlicht am 21.01 2021In Deutschland wurde die Diskussion um die Frage nach linker Gewalt bzw. militanten Aktionen „der Antifa“ bis heute nicht geführt. Eine öffentliche oder wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dieser Frage wurde vom Dogma der „Totalitarismus-" oder auch „Hufeisen-Ideologie“ verunmöglicht. Auch ein selbstkritischer Umgang linker und antifaschistischer Gruppen wurde dabei nahezu unmöglich gemacht. Dabei ist es gerade vor dem Hintergrund der Erfahrung mit den „Baseballschlägerjahren“, dessen Opfer rechter Gewalt bis heute traumatisiert sind, unbedingt nötig sich zu fragen, wie reaktionäre Entwicklungen und Strukturen verhindert werden können. Doch wie umgehen mit dem Dilemma, dass die eigene Utopie eigentlich gewaltlos ist, sie bei der Verhinderung von Schlimmerem aber vielleicht notwendig ist?
Weiterlesen„Das IfS. Faschist*innen des 21. Jahrhunderts“
Eine Veröffentlichung liefert wichtige Erkenntnisse über das rechte Netzwerk im sachsen-anhaltischen Schnellroda
von Kollektiv „IfS dichtmachen“ | veröffentlicht am 03.01 2021Ein kürzlich erschienener Sammelband gibt einen Einblick in die rechten Umtriebe rund um das „Institut für Staatspolitik“. Das Kollektiv „IfS dichtmachen“, das selbst inhaltlich an der Veröffentlichung beteiligt war, hat sich das Buch für uns angeschaut und gibt einen kurzen Überblick über die Entwicklung und den aktuellen Zustand des rechten Thinktanks.
WeiterlesenCfP: Wie weiter „nach Halle“?
Der Anschlag vom 09. Oktober und seine Folgen
von Redaktion Transit | veröffentlicht am 21.12 2020Am 09. Oktober 2019 ereignete sich der antisemitische, rassistische und antifeministische Anschlag in Halle. Heute, am 21. Dezember 2020, wurde nun das Urteil im Gerichtsprozess gegen den Täter verkündet. Doch damit
sollte die Beschäftigung mit der Tat und der Gesellschaft, die diese ermöglichte, nicht enden. Jetzt einen Schlussstrich zu ziehen, wäre fatal.
Ich vermisse die Erinnerungskultur vor Ort
Ein Anstoß zur Erinnerung an die Arbeitslager der Frohen Zukunft
von Magdalena Gatz | veröffentlicht am 17.12 2020In Halle wird zu wenig für die Erinnerung an die Verbrechen des Nationalsozialismus getan. Insbesondere um die Geschichte der Stadt als Betreiberin von Arbeitslagern und die damit zusammenhängende Ausbeutung von KZ-Gefangenen gibt es fast keine Erinnerungskultur. Unsere Autorin plädiert für ein Gespräch darüber, dass die Menschen der städtischen Politik und Verwaltung, sowie die Anwohnenden die Augen verschließen konnten vor der systematischen Gewalt.
Weiterlesen86ct für politische Kultur
Über den Kampf der Union um die Frage, was Konservatismus meint
von Michael Lühmann | veröffentlicht am 08.12 2020In Magdeburg zerlegt sich derzeit nicht nur die Koalition aus CDU, Grünen und SPD. Auch in der CDU selbst treten im Zuge des Streites um die Erhöhung des Rundfunkbeitrags schon länger schwelende Differenzen und Haltungsschwächen zutage. Ein Kommentar von Michael Lühmann vom Göttinger Institut für Demokratieforschung.
WeiterlesenDer Anschlag in Halle – Die Debatte im Transit-Magazin
Zum Auftakt des Prozesses: Ein Rück- und Überblick
von Redaktion Transit | veröffentlicht am 22.07 2020Diese Woche startete der Prozess am Oberlandesgericht gegen den mutmaßlichen Attentäter des antisemitischen und rassistischen Anschlags vom 9.Oktober 2019 in Halle. Während wir euch zu den laufenden Ereignissen die Berichterstattung unserer Freund*innen von Radio Corax ans Herz legen wollen, möchten wir dem folgenden Artikel nochmal einen Überblick zur Diskussion um die Folgen des Anschlags geben, die im Transit-Magazin geführt wurde. Versteht diesen Rück- und Überblick auch gerne als Einladung, weitere Texte zum Anschlag zu verfassen - von analytisch bis persönlich ist alles möglich.
WeiterlesenHomophobie tötet
In Gedenken an Sarah Hegazi und alle, die nie gehört wurden und werden
von Solidarische Antifaschist*innen aus Halle | veröffentlicht am 01.07 2020Am 14. Juni 2020 nahm sich unsere Genossin Sarah Hegazi in ihrer Wohnung in Toronto, Kanada, das Leben. Nicht nur eine starke Depression und eine posttraumatische Belastungsstörung, sondern das homophobe, islamische Regime und die Gesellschaft in Ägypten haben sie dazu gebracht.
Weiterlesen„Warum Adriano?“
Ein Überblick über die Aktivitäten zum Tag der Erinnerung 2020
von Multikulturelles Zentrum Dessau e.V. | veröffentlicht am 09.06 2020Vor 20 Jahren wurde der Freund, Kollege, Ehemann und Vater Alberto Adriano im Dessauer Stadtpark von drei Jugendlichen aus der ostdeutschen Naziszene ermordet, die sich zuvor zufällig am Bahnhof getroffen hatten. Wir dokumentieren mit diesem Beitrag das, was zum Tag der Erinnerung in diesem Jahr ansteht.
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