Von der Fabrik in die Stadt

Das Jahr 1968 fand nicht nur in den Hörsälen statt

von | veröffentlicht am 26.04 2018

Die 1968er Zeit war nicht nur gekennzeichnet von Studierendenprotesten. Damals wurde auch eine Welle von Arbeitskämpfen und wilden Streiks losgetreten. Weltweit kam es zu betrieblichen Kämpfen. Der Beitrag, der zuerst in der aktuellen Programmzeitschrift von Radio Corax erschien, gibt einen Überblick und begründet, warum gerade die Gewerkschaften dankbar auf diese Jahre zurückblicken müssten.

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Wer unterzeichnet eigentlich die „Erklärung 2018“?

Das Schlagwort und Narrativ von der „illegalen Masseneinwanderung“ zieht mittlerweile Zehntausende an – auch aus der Region Halle/Leipzig

von und | veröffentlicht am 19.04 2018

Die „Erklärung 2018“ erscheint am 15. März 2018 im Internet auf einer gleichnamigen Website. Sie ist kurz, enthält aber trotzdem mehrere Rechtsaußen-Schlüsselwörter, und hatte eine Unterzeichner_innen-Liste, die so sehr nach Who-is-Who der rechtskonservativ-rechtspopulistisch-neurechten Sphäre klingt, dass die „Erklärung“ zunächst wie eine fremdaufgesetzte Falschmeldung wirkt. Aber nein, etliche Bekräftigungstexte der Unterzeichnenden später wabert sie durch das Internet und ist vor allem ein Beleg dafür, wie die rechte Sphäre sich zu inszenieren versteht – und welche Personen sich hier zugehörig fühlen.

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„Kommt mit uns nach Schnellroda!“

Shake it up! Die Verhältnisse zum Tanzen bringen – 21.04.2018

von | veröffentlicht am 19.04 2018

Am 21.04.2018 findet in Schnellroda ein Aktionstag mit Workshops, einer Demonstration durch den Ort und Konzerten statt. Die Aktionen richten sich gegen das dort ansässige neurechte „Institut für Staatspolitik“ sowie den dazugehörigen Antaios-Verlag. Das Kollektiv „IfS dichtmachen“ organsiert seit 2 Jahren die Proteste im Ort. Wir haben den bevorstehenden Samstag zum Anlass genommen, ein kurzes Interview mit einer Vertreterin des Kollektivs zu führen.

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1968 – eine nationale Erfolgsgeschichte?

Über einige Aspekte der Revolten um das Jahr 1968 herum

von | veröffentlicht am 17.04 2018

1968 – ein deutsches Märchen mit Spannungsbogen? Der vorliegende Beitrag aus der aktuellen Corax-Programmzeitschrift thematisiert diese in der deutschen Nachkriegsgeschichte bedeutende Zeit, ohne Teil eines versöhnenden Rückblicks werden zu wollen, und blickt dafür auf Aspekte von 1968, die nicht in jener Erzählung aufgehen, in der die persönliche Geschichte sich mit der Nationalgeschichte verbindet.

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Gegen Macker und Rassisten

Feministische Antifa-Demo gegen das Zentrum der Identitären Bewegung in Halle

von | veröffentlicht am 14.04 2018

Am Samstag zogen 750 Menschen durch Halle um erneut gegen das Zentrum der rechtsextremistischen Identitären Bewegung (IB) zu demonstrieren. Themenschwerpunkt war diesmal eine klare Positionierung gegen den Antifeminismus von Rechts.

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Karstadt droht mit Häuserkampf

Prominente Entmietung in der Leipziger Innenstadt

von | veröffentlicht am 10.04 2018

Nach Ostern wurde bekannt, dass die Leipziger Karstadt-Filiale womöglich bald ihr Kaufhaus in der Messestadt räumen muss. Der Vermieter der Immobilie hatte dem Unternehmen gekündigt, nachdem es sich geweigert hatte, einer drastischen Mieterhöhung zuzustimmen. Karstadt geht nun an die Öffentlichkeit mit Worten, die Erstaunen hervorrufen dürften.

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Verwirrt im Maritim

eine Nachbetrachtung des Films "Kommen und Gehen" von Uwe Mann.

von | veröffentlicht am 07.04 2018

Ein glitzerndes blaues M über den Dächern von Halle, ein alter Mann beim Frühstück im leeren Speisesaal. Kinder, die sich auf Familienportraits drängen. Ein wütender Schwabe, der immer wieder die sich schließende Aufzugtür mit dem Arm aufhalten muss. „Kommen und Gehen“ ist ein wildes Potpourri von Bildern, die allesamt in den letzten zwei Wochen des Hotels Maritim am Riebeckplatz aufgenommen wurden.

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Unfaire Behandlung

von | veröffentlicht am 03.04 2018

Vor einem Jahr noch hatte das "Unternehmen aus dem Herzen Mitteldeutschlands"¹ mit einem Bußgeldkatalog von sich reden gemacht. Wer nicht pünktlich zur Arbeit erscheint, hieß es darin, zahlt 5 Euro in die "Mannschaftskasse". "Wer sich nicht in die Pause meldet wenn es sehr ruhig ist oder eine Rauchen geht, wird mit einem Bußgeld von 3 Euro bestraft."² Fahrzeugschlüssel vergessen abzugeben oder Dienstkleidung nicht vollständig zurückgegeben: 5,-€. Checkliste nicht ausgefüllt: Jetzt für nur 2,–€. Uno-Geschäftsführer Herr Kochmann hielt Regeln für selbstverständlich. Ohnehin sollte das Geld aus der Strafkasse teamfördernden Zwecken dienen. Was haben die denn immer? Verstoß gegen das Arbeitsrecht? Und jetzt auch noch das: Sexismus?!? Herr K. versteht die Welt nicht mehr, er "fühlt sich unfair behandelt"³. Die Bildzeitung, Sprachrohr kleiner, mittlerer und großer Männer, lässt Kochmann wüten: "Eine Heidi Klum darf ja auch halbnackt überall hängen. Aber uns als kleinem Mittelständler (sic) wird das Leben schwer gemacht"⁴. Dabei hatte niemand dem kleinen Mittelständler verboten halbnackt überall zu hängen. Lediglich das Unternehmen WallDecaux, das Außenwerbungen in Leipzig betreibt, hatte sich dagegen entschieden, Plakate auszuhängen, die selbst vom Werberat als sexistische eingestuft würden.⁵ Die übrigen Plakate wurden offenbar in Halle verteilt. Aber auch hier wird sich Kochmann unfair behandelt fühlen.

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