„Mehr von uns ist besser für alle“

Demonstration in Eisleben für bessere Arbeitsbedingungen im Pflegebereich

von | veröffentlicht am 30.10 2018

Beitragsbild: Bündnis gegen Pflegenotstand MSH

Knapp 100 Menschen kamen zur heutigen Demonstration des „Bündnisses gegen Pflegenotstand Mansfeld-Südharz“ in Eisleben, um auf die miserablen Arbeitsbedingungen im Pflegebereich hinzuweisen. Sie forderten unter anderem die Übernahme von Auszubildenden, mehr Personal und eine insgesamt bessere Betreuungssituation. Vor einigen Tagen gab uns ein Vertreter des Bündnisses bereits ein Interview.




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Die Demonstrierenden sammelten sich am Marktplatz, wo zu diesem Zeitpunkt der Eisleber Wochenmarkt stattfand. Dies garantierte nicht nur überraschte, sondern vor allem auch viele wohlwollende Gesichter. Auszubildende aus der nahegelegenen Berufsschule, Beschäftigte aus den Helios Einrichtungen Eisleben, Hettstedt und Sangerhausen, Ver.di- und DIE LINKE-Fahnen, selbstgemalte Schilder und Transparente und vielfältige Unterstützer*innen ergaben ein buntes Bild.

Nach zwei Redebeiträgen setzte sich die kleine Demonstration in Bewegung. Zwei Kolleginnen, die beide in Helios-Krankenhäusern gearbeitet haben, berichteten am Rande der Versammlung, dass die Häuser vor etwa zehn Jahren privatisiert und anschließend auf Kosten der Beschäftigten zu profitablen Unternehmen umgebaut worden seien, da die Kommunen die Kosten nicht mehr tragen wollten. Die Arbeitsbelastung habe immer stärker zugenommen, sodass die Pfleger*innen in Minimalbesetzung über die Grenzen ihrer Belastbarkeit arbeiten müssten.

„Es gibt eine sehr große Unzufriedenheit“, meinte eine andere Kollegin, „aber aus unserem Standort sind viel zu wenige dabei heute. Immer nur meckern bringt nichts – wir wollen handeln!“ Die Stimmung wirkt gelöst, viele Leute halten Schilder hoch, auf denen beispielsweise „Jens Spahn in die Produktion“, „Mehr von uns ist besser für alle“ und „miteinander nicht gegeneinander“ zu lesen war. Nach gut einer Stunde kam die Demo wieder am Ausgangspunkt an – und vielen Leuten stand der Stolz und die Freude ins Gesicht geschrieben.

Die Demonstration soll nur der vorläufige Höhepunkt einer länger angelegten Kampagne sein. Das nächste Bündnistreffen findet am 15.11. um 16 Uhr im Hettstedter Ratskeller statt.

Der Beitrag gibt nicht zwangsläufig die Meinung der Redaktion wieder.

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