Hasi verkündet: noch ist das Projekt nicht geräumt

von | veröffentlicht am 19.10 2018

Beitragsbild: Hasi




diesen Beitrag teilen

Das verkündete Urteil des Landgerichts Halle über die Räumungsklage der Halleschen Wohnungsgesellschaft (HWG) war absehbar: Die Hasi soll das Grundstück in der Hafenstraße verlassen. Die Eigentümerin versucht seit geraumer Zeit das soziokulturelle Zentrum loszuwerden. Die im Nutzungsvertrag mit dem Verein Capuze e.V. vereinbarten „wohlwollenden Gespräche“ im Hinblick auf eine zukünftige Sicherung des Projekts habe es nie gegeben, schreiben die Betreiber*innen der Hasi in einer heute veröffentlichten Pressemitteilung. Dafür war das Projekt unter Dauerbeschuss: Ordnungswütige Anwohner*innen, Polizeischikane und durch die AfD flankierte verbale Angriffe von Innenminister Stahlknecht haben es dem Projekt schwer gemacht. Demgegenüber haben es die gemäßigten und der Hasi prinzipiell wohlgesonnen Kräfte im Stadtrat aufgrund des Stimmverhaltens der SPD verpasst, den Ort in der Hafenstraße längerfristig abzusichern. Chancen gab es dafür genügend.

Absehbar war aber auch, dass die Betreiber*innen der Hasi so leicht nicht aufgeben. Im Anschluss an die Gerichtsverhandlung gab es eine Spontandemonstration, bei der etwa 50 Menschen Solidarität mit der Hasi zeigten. „Noch ist die Hasi nicht geräumt. Wir werden auf allen Ebenen für den Erhalt des Projekts kämpfen“, heißt es in der Presseerklärung. Dafür braucht es Unterstützung. In einer Petiton fordern Unterstützer*innen des Projekts die Stadt auf, durch eine Gesellschafterweisung an die HWG die Räumung des Geländes zu verhindern und nach dauerhaften Lösungen zu suchen. In einem neuen Anlauf könnten sich diejenigen Fraktionen im Stadtrat, die dem schwarz-blauen Bündnis noch etwas entgegenzusetzen haben, für das soziokulturelle Projekt einsetzen.

Der Beitrag gibt nicht zwangsläufig die Meinung der Redaktion wieder.