Autokorso abgesagt – Parkplatz blockiert

Erneuter Angriff aus dem Aufzug der Coronaleugner*innen und Nazis in Halle

von | veröffentlicht am 07.03 2021

Beitragsbild: Valentin Hacken

Für Samstagmorgen, den 6. März, hatte die “Bewegung Halle” zu einem Autokorso unter dem Motto “Großes Frühlingserwachen” aufgerufen. Der Aufruf wurde auch von einem stadtbekannten Neonazi geteilt. Die Coronaleugner*innen wollten erst ein paar Stunden durch Halle fahren, um sich später dem Autokorso in Leipzig anzuschließen. Aufgrund zahlreicher Gegendemonstrant*innen konnte der extrem rechte Aufzug jedoch nicht wie geplant stattfinden.




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Bereits am vergangenen Samstag liefen zahlreiche Coronaleugner*innen, Rechte und Neonazis als ungenehmigter Aufzug durch Halle. Dabei wurden die Corona-Schutzmaßnahmen nicht eingehalten, es kam zu Angriffen auf Beobachter*innen und mehrere Personen aus der Demonstration zeigten den Hitlergruß.
Auch deshalb sollte sich die Gruppe nicht erneut unkommentiert durch Halle bewegen können.

Noch bevor sich die Versammlung am Parkplatz Volkmannstraße formieren konnte, blockierten zahlreiche Aktivist*innen, überwiegend auf Fahrrädern, die drei Ein- und Ausfahrten. Die Polizei versuchte, einige Blockierende abzudrängen, allerdings ohne Erfolg.

Dadurch war es der “Bewegung Halle” nicht mehr möglich, ihren Autokorso zu starten, beziehungsweise sich weiter zu sammeln, sodass sich nur ca. 10 Autos zusammenschließen konnten.
Zu einem Zwischenfall kam es, als ein Linienbus eine der Blockaden passieren wollte. In Absprache mit der Polizei machte diese den Weg für den Bus frei. Nachdem dieser den Parkplatz verlassen konnte und die Aktivist*innen erneut begannen, die Ausfahrt zu blockieren, griff die Polizei Halle zu erheblicher Gewalt. Dabei warf sie Fahrräder einfach beiseite oder quer durch die Blockade. Aktivist*innen wurden auf die am Boden liegenden Fahrräder geschubst. Nach dieser kurzen Eskalation stand die Blockade allerdings wieder. Eine Person befand sich danach in einer Maßnahme, da sie einen Beamten angegriffen haben soll. Als sich abzeichnete, dass der Gegenprotest bleiben würde, musste der Veranstalter den Autokorso absagen. Nach knapp 2 Stunden wurden die Blockaden aufgelöst und die etwa 100 Teilnehmer*innen des Gegenprotests fuhren mit ihren Fahrrädern in einer Spontandemo nach Norden. Am Lidl-Parkplatz an der Volkmannstraße versuchte sich die “Bewegung Halle” noch einmal zu sammeln. Als der Gegenprotest dort eintraf, beschleunigte eines der Autos und fuhr eine Person auf dem Fahrrad an. Das Fahrrad der betroffenen Person wurde dabei beschädigt. Die Person wurde glücklicherweise nicht verletzt.

Später verließ das Auto den Parkplatz. Zu diesem Zeitpunkt erschienen mehrere Polizeiautos, die den Fahrer zum Aussteigen aufforderten. In Folge des Angriffs wurde ein Auto erheblich beschädigt. Es handelt sich vermutlich um dasselbe Auto, mit dem zuvor eine Person des Gegenprotest angefahren wurde.

Die Fahrradsponti fuhr weiter bis zum Markt, wo sie sich endgültig auflöste. Der geplante Autokorso in Halle konnte nicht stattfinden, nur ein paar Autos sammelten sich noch einmal in Merseburg und schlossen sich vermutlich dem Korso in Leipzig an.

In Leipzig stieß auch dieser Korso auf erheblichen Gegenprotest von weit mehr als über tausend Radfahrer*innen, sodass dieser überwiegend durch das Leipziger Umland und Gewerbegebiete fahren musste. In Folge zahlreicher Blockaden verzögerte sich der Autokorso extrem, darüber hinaus blieb er weit hinter den erwarteten Teilnehmer*innenzahlen zurück, nicht zuletzt, weil sich die geplanten Korsos aus Halle und Plauen nicht wie geplant in Bewegung setzen konnten.

Der Beitrag gibt nicht zwangsläufig die Meinung der Redaktion wieder.