Not my Institution?

Potenziale und Probleme institutioneller Allianzen in der Clubkultur

von | veröffentlicht am 11.06 2020

Eigentlich sollte in Leipzig Ende Mai das Balance Club / Culture Festival. Doch daraus wurde aufgrund der Corona-Pandemie nichts. Und auch die Club-Community ist durch den monatelangen Shutdown akut bedroht, befindet sie sich nun quasi in zwei Krisen gleichzeitig. Denn schon vorher war die Lage nicht gerade rosig. Ein im Rahmen des Balance Festivals geplantes Podiumsgespräch über Vernetzungs- und Institutionalisierungsprozesse von Sub- und Clubkultur fand nun trotzdem statt und der Inhalt hätte in Zeiten von Corona nicht passender gewählt sein können. Kordula Kunert, Podiumsteilnehmerin bzw. -Moderatorin und Vorstandsvorsitzende des Leipziger Clubverbands LiveKommbinat, hat das Gespräch im Auftrag des Balance-Festivals in einen Text umgewandelt.




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Im Gespräch mit Alliierten

Liese Kingma, Martina Brunner und ich, Kordula Kunert, wollten eigentlich zusammen auf dem Podium sitzen im Rahmen des Balance Club / Culture Festival, doch durch Corona sah das anders aus. Also sprachen wir wenigstens in einem Videochat über die Besonderheiten, Unwägbarkeiten und Chancen von kulturellen Institutionalisierungsprozessen. Denn zunehmend werden subkulturelle Distinktionsmechanismen, also die Abgrenzung zwischen einzelnen Szenen überwunden, um mittels Bildung von Allianzen für die Interessen der Clubkultur einzustehen. Ich fragte die beiden wie sie mit diesem Paradoxon in ihrer Praxis umgehen.

Vielleicht beginne ich trotz allem wie auf dem Podium und stelle meine Gesprächspartnerinnen und mich kurz vor.

Die seit vier Jahren in Berlin lebende Niederländerin Liese Kingma kennt man vielleicht als die Initiatorin der Frei(t)räume Konferenz, die einen Teil der Stadt nach acht Konferenz darstellt. Derzeit entwickelt sie mit dem Projekt „Space of Urgency“ eine Forschungsarbeit zur Bedeutung von Freiräumen:

“The project aims to exchange knowledge, tools and strategies to empower the resilience of Space(s) of Urgency. The process of gentrification and densification leads to an uneven distribution of spatial resources. Under these conditions, unique urban identities quickly disappear. We see cultural spaces as necessary laboratories for social transformation, but also as what makes cities exciting places.“

Martina Brunner ist ähnlich wie ich derzeit in einem Clubverband aktiv. Als Initiatorin von Nachtbürgermeister Wien hat sie dafür kampagnisiert und dazu verholfen eine Service- und Vermittlungsstelle für die Clubkultur einzuleiten. In der Anfang dieses Jahres gegründeten VIENNA CLUBCOMMISSION arbeitet sie nun im Team Pilotprojekt. In diesem werden Strukturen erarbeitet, um die Organisation als langfristiges Instrument zur Stärkung der Wiener Clubkultur zu etablieren.

Mit Martina Brunner habe ich die Gemeinsamkeit, dass wir beide über Nachtbürgermeister*innen bzw. Nachtkultur-Vertretungen geforscht haben und uns für unsere Abschlussarbeiten austauschen konnten.

In Leipzig bin ich seit mehr als zehn Jahren in der Clubkultur aktiv (seit 2015 im Institut für Zukunft IfZ) und engagiere mich im Leipziger Clubverband LiveKommbinat als Vorstandsvorsitzende für die Verbesserung der Bedingungen für die Clubkultur. Eines meiner derzeitigen Projekte ist die Erarbeitung eines Konzeptes für eine Leipziger Nachtbürgermeister*innen-Position. Dabei muss zwischen unterschiedlichen Interessen, Bedingungen und Bedürfnissen austariert und eine Balance hergestellt werden.

So geht es innerhalb der Arbeit einer Nachtbürgermeister*in darum, die unterschiedlichen Bedürfnisse und Nutzungskonzepte für die nächtliche Zeit in Einklang zu bringen: Der Clubbetrieb stört den Schlaf der Anwohner:innen nicht, die Nachtschwärmer finden sicher zum nächsten Ort oder wieder nach Hause, Open-Air-Kollektive dürfen geeignete Flächen für ihre Veranstaltungen nutzen.

Auch Martina Brunner sieht eine Besonderheit in ihrer Praxis als Mitglied eines Clubverbandes darin, dass in der Institutionalisierung von Clubkultur viele Interessen zusammenfließen, und der Bereich so facettenreich ist:

Clubkultur vs. Mainstream vs. Politik vs. die Menschen, die um einen Club leben, vs. das Publikum. Und das hört nicht auf. Diese Interessen vom Versus zum Miteinander zu verschieben – und das mit Lösungsansätzen wo alle davon profitieren – ist definitiv eine Besonderheit.“

Kordula Kunert (links), Martina Brunner (rechts unten) und Liese Kingma (rechts oben) beim Online-Podiumsgespräch.

Das Phänomen der Abgrenzung – auch in den Begrifflichkeiten

Wenn wir darüber sprechen, wie es sich verhält, wenn sich Allianzen zwischen unterschiedlichen Subkulturen bilden, fällt zunächst auf, dass jede Person mit einem anderen Wording zu arbeiten scheint. Was ist eigentlich Clubkultur? Irgendwas zwischen Disco und Metal-Konzert? Was gehört alles zum Nachtleben? Wie verhält es sich zwischen Mainstream und Subkulturen?

Brunner meint:

„Mit Clubkultur verbinde ich ein kuratiertes Programm, während ich in Subkultur eine gesellschaftliche Gruppierung sehe, die die Clubkultur trägt. Die Besonderheit der beiden Begriffe sehe ich darin, dass sie in ihrer Ausführung so schön miteinander verschmelzen und Impulse für eine Gesellschaft setzen, wie ich sie mir insgesamt wünschen würde.“

Kingma betont den Aspekt der Selbstverwaltung als Merkmal von Subkulturen:

„In this case of looking at rave/club culture in clubs which originated from self-organized cultural initiatives, I would define rave/club-culture more as a subcultural practice, taking in mind that ravers originally organized raves as a response to mainstream culture, breaking away from the conventional and mainstream norm.“

Die britischen Cultural Studies, die sich bisher mehr mit Subkulturen beschäftigt haben als die deutschen Kulturwissenschaften, sind schon vor vielen Jahren zu dem Schluss gekommen, dass eine Szenezugehörigkeit keine Phase und kein Auswuchs einer Jugendkultur ist, sondern vielmehr als ein Lebensstil und eine -Lebenseinstellung verstanden werden sollte. Zudem erscheint die Dichotomie von Subkultur und Mainstream veraltet: „In Berlin we don´t use the word ‚subculture“ ‘ anymore. We say „‚This is culture““ ‘“ (Kingma).

Die Grenzen zwischen den Kulturen sind fließend und verschwimmen. Die Partizipation an mehreren Szenen ist heutzutage üblich (anders als in den 1990er Jahren). Die Gegensätzlichkeit von Underground und Mainstream scheint sich spätestens mit den Hipstern in Wohlgefallen aufgelöst zu haben. Dabei scheint die Clubkultur als Host den spezifischen Musik-und Szene-Genres ihre Nischen zur Verfügung zu stellen. Clubkultur ist dabei eher der Überbegriff unterschiedlicher Kulturen, ein sozialer Raum, Möglichkeit der Experimentierfreude und Schutzraum für gesellschaftlich marginalisierte Menschen.

Überwindung von Distinktion für die Bildung von Allianzen

Man kennt das vielleicht. Es ist wie auf dem Schulhof: Die eine Gang will nichts mit der anderen zu tun haben. Zudem gibt es einen Coolnes-Wettbewerb, für den jede Gang eigene Maßstäbe hat. Wenn aber der Schuldirektor sagt, rauchen ist ab sofort im Umkreis von 300 Metern um die Schule herum nicht mehr gestattet und damit das Rauchen in der kurzen Pause verunmöglicht wird, dann halten die Gangs vielleicht mal kurz zusammen, um sich gegen den Direktor aufzulehnen.

Übertragen wir diese Situation auf die gemeinsame Zusammenarbeit unterschiedlicher Szenen: Wie ist dies trotz Abgrenzungsbedürfnis und unterschiedlichen Wertesystemen möglich? Brunner meint:

„Über dieses Paradoxon habe ich schon oft nachgedacht. Ich glaube, dass Subkulturen per se nicht von außen zu organisieren sind. Vielmehr gilt es aber zum Beispiel in einer Club Commission Rahmenbedingungen zu schaffen, dass sich Subkulturen bilden und entfalten können. Dann gibt es aber wiederum das Paradoxon, dass Subkulturen sich vielleicht viel eher bilden, wenn die Rahmenbedingungen nicht vorhanden sind, sie also gerade deshalb entstehen.“

Entscheidend für die Entstehung und Erhaltung von Subkulturen bzw. Szenen sind Kingmas Meinung nach die Freiräume. Sie berichtet von ihrer Arbeit mit Open-Air-Kollektiven:

„I was organizing the free open air round tables together with my collective (kollektiv-spieltrieb.de). The free open air round tables is a format initiated by clubcommission Berlin in 2014 and is the political heart of the free open air scene. They are normally organized by self-organized cultural collectives, which operate mostly with their own crew, on their own D.I.Y way. Due to the evolving restrictions and rapid loss of accessible free space for those collectives, the free open air round tables creates a platform for those self-organized organizers, to network and exchange conflict-avoiding strategies and tips to ensure the sustainable future of the free open air scene in Berlin.“

Egal ob Veranstaltungskollektive (wie hier in Leipzig das vak) oder Clubverbände (wie das LiveKommbinat) – entscheidend ist dabei, dass es eine selbstorgansierte Vernetzungsstruktur selbstverwalteter Projekte gibt, die Wissenstransfer ermöglicht. Besonders fruchtbar gestalten sich diese, wenn der Fokus auf den Gemeinsamkeiten liegt und die Motivation sich auf der Erkenntnis gründet, dass gemeinsam mehr erreicht werden kann. Von Vorteil ist dabei, ohne Wertung die Differenzen anzunehmen, zu erkennen, dass es weder besser noch schlechter gibt, sondern nur unterschiedliche Strategien, die in unterschiedlichen Kontexten verschieden funktionieren. Dabei ist die Individualität jeder einzelnen Organisation die Grundlage ihres Selbstverständnisses und diese gilt es unter allen Umständen zu bewahren: „Every self-organized cultural initiative or collective has its own structure, function and voice, so re-organizing them wouldn’t be possible, wanted and would be paradoxical“, so Kingma.

Kultur-Allianzen bilden sich meist, wenn die Bedingungen der Kulturschaffenden unhaltbar sind. Das Stichwort scheint, so Brunner „Krise zu sein. Wenn es Probleme gibt und Menschen begreifen, dass gebündeltes Wissen abseits von jeglichen Befindlichkeiten in den Vordergrund treten muss, kann das ein Anfang sein, Ambivalenz zu überwinden“.

Der Wert von Allianzen im Kontext der Corona-Pandemie

Unser Gespräch war schon lange vor Corona geplant und erhält nun doch eine ganz neue Aktualität. Auch in diesem kleinen Rahmen – zu dritt – tat es gut, sich austauschen zu können und zu merken, dass es diese Tendenz zur Institutionalisierung und Bildung von Allianzen derzeit überall gibt auf der Welt:

„In times of pandemics, loss of accessible cultural free spaces, evolving right wing populism, forming alliances to exchange knowledge, strategies and tools is an absolute necessity to empower the resilience of self-organized cultures, their spaces and communities.“

Die neuen und alten Bündnisse sind nun gefordert die Interessen der Mitglieder gegenüber den Entscheidungsträger*innen zu vertreten. Wer sich bisher nicht zusammengeschlossen hat, der macht es jetzt noch schnell. Erst kürzlich schlossen sich in Chemnitz unterschiedliche Kultur-Projekte zu dem Bündnis „Hand und Hand“ zusammen.

Aus der Leipzig Perspektive kann ich sagen, dass wir im LiveKommbinat in den letzten Wochen viele Pressemitteilungen, Offene Briefe und Positionspapiere erstellt haben. Für den größtmöglichen internen Zusammenhalt haben wir mit der gemeinsamen Soli-Ticket-Kampagne gesorgt, die noch um die Crowdfunding-Kampagnen der einzelnen Locations ergänzt wird. So konnten wir für die zehn teilnehmenden Spielstätten schon über 111.000 Euro einnehmen.

Auch wenn die Spendenbereitschaft und die damit vermittelte Anerkennung herzerwärmend ist, wurde doch schnell klar, dass das Geld bei weitem nicht reichen wird, um alle Clubs in Leipzig über die Krise zu bringen. Wir müssen davon ausgehen, dass Livemusik-Veranstaltungen und Clubbing, so wie wir es kennen und lieben, sehr lange nicht möglich sein wird. So ist es für fast alle Kulturbetriebe unausweichlich, staatliche Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Diese besteht aber meist nur aus Darlehen, was inakzeptabel ist. Die ohnehin schon prekären Verhältnisse werden durch den langen Shutdown massiv verschärft und verlagern durch die Darlehen die drohende Insolvenz nur in eine ungewissen Zukunft.

Mit den Initiativen Leipzig Plus Kultur und Kreatives Leipzig veröffentlichten wir einen offenen Brief, um die Kommunalpolitik auf Lücken in den Hilfspaketen hinzuweisen. Wir unterstützen weitere Kampagnen für die Verbesserung der Hilfspakete für Kulturschaffende und Solo-Selbstständige. Aber die Stadt Leipzig hat nur eine eingeschränkte Kapazität, um auf unsere Forderungen einzugehen. Also starteten wir die nächste Allianz. Next-Level: Mit Kreatives Sachsen, dem Klubnetz Dresden, Hand in Hand Chemnitz, VUT Ost und dem Bandbüro schrieben wir zwei Positionspapiere, um den Landtag Sachsen auf die wirklich missliche Lage der Musikwirtschaft und – in unserem Fall – insbesondere der Clubkultur aufmerksam zu machen.

Man wird sehen, was das Ergebnis dieser Allianz der Allianzen sein wird. Auf jeden Fall war es spannend sich mit den anderen Verbänden auszutauschen und auch deren Perspektiven kennen zu lernen:

„It’s more important than ever to find alternative ways to facilitate knowledge exchange, tools and strategies to empower the resilience of rave/club culture and its marginalized communities. Clubs and cultural free spaces are shut down during the Covid-19-pandemic. Economic instability, rising right-wing populism, xenophobia, and authoritarian governments are still prevailing issues. The lack of international meeting points such as conferences and insufficient resources creates an absence of structured dialogue between club and self-organized cultural spaces. Leaving the fragile without their public activities, activism, advocacy, and solidarity. By building alliances and building visibility to these free spaces, we aim to inspire change cross-sectoral makers all over Europe and stress the importance of these spaces globally“ (Kingma).

Die Kommunikationskanäle laufen heiß, um das entstandene Vakuum auszufüllen. Der Austausch erfolgt jetzt multilateral: Mit Kolleg*innen, mit weiteren Verbänden, mit den Staatsministerien:

„Ich habe schon das Gefühl, dass es weniger Spalt zwischen Kommerz und Kultur gab. Klar trifft es die einen schwerer als die anderen. Aber letztendlich sitzt man doch im selben Boot. (…) Wir sind im engen Austausch mit Clubbetreiber*innen und Veranstalter*innen, hören uns die Probleme an. Wir organisieren Fokusgruppen, um Verbesserungsvorschläge für die Politik zusammenzutragen, wie ein Hochfahren nach der Krise funktionieren kann. Wir sind aber Dienstleister und können nur so gut arbeiten, wie uns die Szene lässt. Wir allein als Club Commission werden nichts retten können. Es braucht den regelmäßigen Austausch und das Wichtigste: Zusammenhalt“ (Brunner).

Wir wagen einen Blick in die Zukunft

Ich bin wahrscheinlich gerade einer der pessimistischsten Menschen, die ich kenne. Mein Ausblick in die Zukunft ist nicht besonders rosig. Liese Kingma geht es ähnlich. Aber sie stellt darüber hinaus noch die richtigen Fragen:

„We are at the beginning of a long economic depression which will also create fertile ground for right-wing populists and authoritarianism. To define answers against these threats we need to formulate alternative, social, and democratic answers to the reshaping of the world in its aftermaths: How can we protect our rave/club culture during this crisis? How can marginalized communities continue to practice their activism and solidarity in times of social distancing? Which strategies, tools, actions of cross-border solidarity can we build? How can the spaces return, using strategies for adaptation to social distancing? Which methods of advocacy and communication can we create to aim for cross-sectoral impact, including the ones without financial aid? We need structured dialogue and the shaping of new frameworks to create meaningful answers and solutions to those questions.“

Und ich gebe Liese recht. Gerade jetzt ist es von entscheidender Bedeutung nicht nur den wirtschaftlichen und den kulturellen Wert von Clubkultur zu betonen, sondern das soziale und politische Potenzial hervorzuheben.

Martina Brunner sieht auch eine Chance in der Krise:

„Ich denke, dass genau in diesen Zeiten dieser Zusammenhalt entscheidend sein kann, um Verbesserungen für die Clubkultur zu erreichen. (…) Und ich denke, dass die Nachtbürgermeister*innen und Club Commissionen das wunderbar vereinen und Rahmenbedingungen etablieren, um langfristig gute Lösungen für die Clubkultur zu schaffen.“

Auch das möchte ich gern bestätigen. Es hat sich noch nie so sinnvoll angefühlt, das zu tun, was ich seit Jahren mache. Und dadurch hat die Situation dennoch etwas Gutes für mich: Ich profitiere derzeit von dem befriedigenden Gefühl, dass jetzt auch wirklich für die meisten sichtbar wird, dass die Bündelung von Ressourcen und das Einstehen für die eigenen Interessen im clubkulturellen Kontext wichtig ist. Und ich denke, auch meine Mama versteht langsam, was ich da eigentlich mache.

Wenn wir uns “in echt” getroffen hätten, wären wir ein richtiges Kuschelpodium geworden: gegenseitig wertschätzend, respektvoll und voller Anerkennung. Aber das passt ja auch gut zum Thema: eine Allianz in der Tender Squad.


Eine Auftragsarbeit von und erstveröffentlicht im Rahmen von Balance Club / Culture Festival 2020.

Hintergrund

Das Balance Club / Culture Festival hätte vom 20.–24. 2020 Mai in Leipziger Clubs und Off-Locations stattgefunden. Das interdisziplinäre Festival um Community Event sollte mit über 30 Acts, künstlerischen Beiträgen und zahlreichen diskursiven Veranstaltungen ein Ort für gemeinsame Ekstase und Reflexion sein. Das Festival versteht sich als Schnittstelle von Clubkultur und Gesellschaftskritik.

Wie wichtig das diesjährige Festivalmotto „TENDER SQUADS“ mit der Covid-19-Krise noch werden würde, hatten die Veranstalter*innen natürlich nicht voraussehen können. Die Frage nach notwendigen Allianzen in der, wie sie schreiben, gegenwärtigen spätkapitalistischen Dystopie wurde für dann für die Veranstalter*innen sowie für die eingeladenen Künstler*innen und kooperierenden Veranstaltungsorte essentiell.

Die Autorin des Textes, Kordula Kunert, ist Kulturwissenschaftlerin und Kulturmanagerin. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Institutionalisierungen und Vernetzungen von Subkulturen, sowie das Thema Nachtbürgermeister*innen-Konzepte. Darüber hinaus engagiert sie sich unter anderem als Vorstandsvorsitzende im LiveKommbinat Leipzig e.V.

Der Beitrag gibt nicht zwangsläufig die Meinung der Redaktion wieder.

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