Fashion Revolution Week in Halle

Aktion gegen menschen- und umweltzerstörende Mechanismen der Fast Fashion Industrie in Halle.

von | veröffentlicht am 17.04 2022

Beitragsbild: Fashion Revolution Week Halle

Die Initiative „Fashion Revolution Halle“ ruft anlässlich der globalen Fashion Revolution Week vom 18. bis 24. April 2022 zur Aktionswoche an verschiedenen Orten in der Innenstadt von Halle auf. Mit unterschiedlichen kostenlosen Angeboten, wie Workshops, einer Ausstellung, Gesprächsformaten, einem Kleidertausch, einem Flash Mob und dem Sustain Fashion Walk, einem abendlicher Stadtrundgang am 22. April, wollen die Organisator*innen menschen- und umweltzerstörende Mechanismen der Fast Fashion Industrie aufzeigen und mit niedrigschwelligen Angeboten nachhaltige Alternativen erlebbar machen.




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Worum geht's?

Beim Einsturz einer Textilfabrik im Gebäudekomplex Rana Plaza in Bangladesh am 24.04.2013 starben 1138 Menschen, 2438 wurden verletzt. Aufgrund dieses verheerenden Unglücks haben Aktivist*innen in über 100 Ländern die Aktionswoche „Fashion Revolution Week ins Leben gerufen. Sie fordern einen systemischen Wandel der Modeindustrie, transparente Lieferketten, die Einhaltung der Menschenrechte, sozialgerechte Entlohnung, nachhaltige, faire Produktion und ein bewusstes Konsumverhalten.
Auch in Halle hat sich ein interdisziplinäres Team aus Organisationen, Vereinen, Studierenden und Designer*innen gebildet, um jährlich die Fashion Revolution Week zu organisieren. Das Team versteht sich als Brückenbauer zwischen Kunst, Kultur, Politik und Stadtgesellschaft. Es will einen kritischen Diskurs zum Thema Fast Fashion und nachhaltigen Alternativen anregen.
„Im Rahmen der Fashion Revolution Week soll in Halle Vorhandenes sichtbar gemacht, Veränderung ermöglicht und Visionen gesponnen werden“, so Organisatorin Anna Zeitler. Man wolle Menschen einladen, sich nicht nur machtlos, sondern als aktiver Teil der Gesellschaft zu verstehen, um gemeinsam den Wandel hin zu einer sozial-ökologischen Zukunft voranzutreiben. „Es ist uns ein großes Anliegen, Wissen und handwerkliche Fähigkeiten zugänglich zu machen, ein Problembewusstsein zu wecken und die Menschen zu motivieren, mitzugestalten. Wir sind bereit und Halle ist es auch“.
In der Textilindustrie laufe sehr viel falsch: Ausbeutung von Mensch und Natur, Diskriminierung, Preisdruck, Überproduktion, Vernichtung von Neuware und über eine Millionen Tonnen Altkleider jährlich allein in Deutschland seien nur einige Beispiele.
„Wir brauchen einen systemischen Wandel“, fordert Anna Zeitler. Es sei wichtig, bei sich selbst anzufangen, zum Beispiel das eigene Konsumverhalten zu reflektieren, Kleidung gut zu pflegen und zu reparieren, jedoch sei es unerlässlich, „dass wir als aufgeklärte Zivilgesellschaft unsere Forderungen nach transparenten und öko-fairen Lieferketten an die Fast Fashion Konzerne und insbesondere an die politische Ebene adressieren. Die Politik muss gesetzliche Rahmenbedingungen schaffen.“

Ein Höhepunkt des Programms der Aktionswoche wird der „Sustain Fashion Walk“ am 22. April von 17 bis 21 Uhr sein. Dabei handelt es sich um einen Stadtrundgang, bei dem interessierte Menschen öko-faire und Second Hand Stores und Ateliers besuchen und in lockerer Atmosphäre mit den Halleschen Pionier*innen der nachhaltigen Mode ins Gespräch kommen können.
Außerdem ist eine Ausstellung mit dem Titel „Fairbric“ in der Großen Ulrichstraße 54 geplant. Dort können vom 18.-24.04.2022 täglich von 15-19 Uhr nachhaltige und zukunftsweisende Konzepte entdeckt werden.
Das gesamte Programm und weitere Informationen finden sich auf der Website von „Fashion Revolution Halle“.

Der Beitrag gibt nicht zwangsläufig die Meinung der Redaktion wieder.