Transfeindliche Gewalt beenden!
Geschlechtliche Selbstbestimmung als antifaschistischer Kampf
In letzter Zeit gab es in Halle mehrere transfeindliche Übergriffe, die zeigen, dass transfeindliche Gewalt Grundbaustein faschistischer Ideologie und Alltag in Halle ist. Eine gesamtgesellschaftliche Skandalisierung der Vorfälle sowie eine Solidarisierung mit den Betroffenen blieb aus. Transfeindlichkeit ist bis weit in bürgerliche Milieus anschlussfähig und tief in staatliche und medizinische Strukturen verankert und auch linke und feministische Zusammenhänge produzieren häufig Ausschlüsse von trans Personen. Ein Plädoyer für solidarische Bündnisse gegen den Faschismus und den transfeindlichen Normalzustand.
cn : dieser text behandelt transfeindliche gewalt, auch explizit. passt auf euch auf, und texte müssen nicht allein gelesen werden.
Wieder geht ein Bericht aus Halle bei den trans Verbänden ein: Eine trans Person berichtet von einem transfeindlichen tätlichen Angriff am 2.1. durch IB-Faschos, möchte weitere Details aus Angst vor Repressionen nicht veröffentlichen. Schon seit ihrem Bestehen hetzen die Identitären gegen „Gender-Mainstreaming“, auch explizit gegen trans Leute [1] Niederländische IB-Aktivist_innen schüchtern Kinder und Begleit-Personen ein, die zu einer Lesung mit Dragqueens wollen [2]. Und jetzt auch ein körperlicher Angriff auf einen von uns. Ich kann nicht mehr zählen, der wievielte transfeindliche Angriff das ist, allein in den letzten Monaten, allein in Halle. Nach ähnlichen Mord-Drohungen gegen trans Frauen in Schleswig-Holstein [3] und Nordrhein-Westfalen [4] findet am 18.12. eine trans Frau in Halle an der Tür ihrer Wohnung eine transfeindliche Schmiererei. „Transen ins Gas“ hat dort ein unbekannter Täter hinterlassen, das „s“ dem SS-Logo nachempfunden.
Transfeindliche Gewalt ist Alltag und Grundelement faschistischer Ideologie
Die Angriffe in Halle reihen sich ein in ungezählte, die undokumentiert bleiben, weil die Betroffenen oft transfeindliche Repressionen bei Polizei und Staatsorganen fürchten und Veröffentlichungen transfeindliche Shitstorms nach sich ziehen. Aber selbst die Fälle, die öffentlich werden, zeigen: Das sind keine Einzelfälle. Transfeindliche Gewalt ist Grundbaustein faschistischer Ideologie, konservativer Familienbilder und einer sexistischen, nationalistischen Gesellschaft. Vor allem trans Sexarbeiter_innen werden zur Zielscheibe der Gewalt [5], wie jüngst in Berlin [6], Köln [7] oder Leipzig [8]. Erst im November wurde öffentlich, dass eine trans Sexarbeiterin zunächst unter fragwürdigen Umständen verhaftet wurde, trotz geändertem Personenstand im falschen Knast sechs Monate in U-Haft einsaß und erst aufgrund des Einsatzes von trans Aktivist_innen frei kam [9]. Doch selbst wenn staatliche Gewalt oder körperliche Angriffe brutale Folgen für Betroffene haben, bleibt der Aufschrei außerhalb der trans Gemeinschaften aus. Wenn ich cis Leuten von Angriffen erzähle, sind sie meistens schockiert. Aber für uns ist daran nichts Schockierendes. Für uns ist die Gewalt Alltag.
Transfeindliche Gewalt ist nichts Neues. Aber mehr und mehr ist sie nicht mehr nur zufälliges Nebenprodukt des Kampfes von Rechten gegen alles, was nicht in die völkische Gemeinde gehört. Nazis haben transfeindliche Parolen gedichtet, ihre veralteten Biologie-Lehrbücher auswendig gelernt und erkannt, dass mit Hetze gegen Gender-Gaga weit in bürgerliche Milieus hinein mobilisiert werden kann. Also landen wir mal schnell auf dem „Müllhaufen der Ideologie-Geschichte“ [10]. Dass das keine Metapher ist, legen die jüngsten transfeindlichen Angriffe in Halle nahe.
Als J.K. Rowling am 20.12. in einem transfeindlichen Tweet eine transfeindliche Aktivistin verteidigte, wehrten sich trans Aktivist_innen. Und wurden prompt eines Shitstorms beschuldigt, der wieder einmal die Stimmen von denen, die „die Wahrheit sagen“, wegen angeblich unnötiger politischer Korrektheit zum Schweigen bringen sollte. Die Verschwörung der trans Aktivist_innen. Was folgte, war: ein Shitstorm. Selbst im deutschsprachigen Twitter trendete tags darauf „Geschlecht“, trans Aktivist_innen wurden massiv verbal angegriffen, rechte Aktivist_innen, Nazis und Fundamentalist_innen veröffentlichten zu Tausenden pseudo-wissenschaftliche Statements zum angeblichen Zusammenhang von Körper und Geschlecht. Dem transfeindlichen Trend [11] in den sozialen Medien folgten etablierte rechten Medien [12]. Aber natürlich auch hier, nicht nur Faschos, sondern vor allem ganz alltägliche Transfeind_innen in bürgerlichen Zeitschriften [13].
Transfeindlichkeit ist gesellschaftlich anschlussfähig
Dass Transfeindlichkeit breit gesellschaftlich anschlussfähig ist, wird immer deutlicher spürbar. In den letzten Monaten wurde Therapeut_innen und Ärzt_innen in medizinischen Fachzeitschriften [14] und in Medien wie der FAZ [15] oder dem Spiegel [16] eine Bühne geboten, die vor allem jungen trans Personen das Recht auf geschlechtliche Selbstbestimmung verweigern und das gefährliche Bild eines „Hypes“ inszenieren [17]. Wieder einmal sollen für ohnehin marginalisierte Menschen noch weiter Grundrechte und medizinische Zugänge eingeschränkt werden. Hier wie dort mit denselben ahistorischen Argumenten, die eine Schein-Welt von kulturellem Verfall erschaffen, wie wir das von Rechtspopulist_innen kennen: das hätte es früher nicht gegeben. Als würden Jugendliche wegen Instagram trans werden. Anderswo [18], sind trans Leute für einen Lacher gut [19]. Die aktuelle Ausgabe der EMMA [20], die für rassistische, antimuslimische, sexarbeiter_innen- und transfeindliche Positionen bekannt ist, widmet uns nun endlich ein ganzes Dossier („Einfach das Geschlecht wechseln?“). Ein Interview mit einem Therapeuten, der den angeblichen „Hype“ bescheinigt, darf da natürlich nicht fehlen. Was fehlt, sind aber emanzipatorische Stimmen von trans Aktivist_innen, sind Perspektiven auf geschlechtliche Selbstbestimmung, sind kritische Positionen zum transfeindlichen Normalzustand dieser Gesellschaft. Wie überhaupt allerorts. Selbst in linken und feministischen Zusammenhängen werden meist beständig weiße akademische cis Feminist_innen eingeladen, statt Entscheidungen, wer die Sprechposition und das Honorar bekommt, als anti-kapitalistische, anti-rassistische und anti-cissexistische Praxis zu begreifen. Transfeindlichkeit ist nicht nur eine soziale Dimension gesellschaftlicher Marginalisierung, sondern ordnet den Arbeitsmarkt. So muss sich auch nicht damit auseinandergesetzt werden, dass trans Feminist_innen Positionen von Naida Pintul [21] oder Koschka Linkerhand [22] als transfeindlich kritisieren.
Transfeindlichkeit zu kritisieren und anzugreifen muss Bestandteil linker Praxis sein
Linke Gruppen, Orte und Aktivist_innen müssen sich ernsthaft mit transfeindlichen Ausschlüssen in linken Strukturen und Cis-Sexismus als Bestandteil faschistischer Ideologie beschäftigen, statt ständig nur Identitätspolitik vorzuwerfen oder vom Nebenwiderspruch zu faseln. Denn Transfeindlichkeit ist tief in staatlichen und medizinischen Strukturen verankert [23] – sie zu kritisieren und anzugreifen muss Bestandteil linker Praxis sein, auch weil sie trans Leuten ein selbstbestimmtes Leben verwehren. Weil sie damit ein lebenswertes Leben für Alle massiv verhindern.
Antifa heißt auch: Kampf gegen Transfeindlichkeit und für ein selbstbestimmtes Leben
Die jüngsten Ereignisse in Halle zeigen auch: Der Kampf gegen Transfeindlichkeit ist ein antifaschistisches Anliegen. Die Erfindung der Zweigeschlechtlichkeit und ihre medizinische „Erforschung“ hängt eng zusammen mit der rassistischen Forschung der letzten beiden Jahrhunderte, trans Personen waren im Nationalsozialismus vor allem als „Asoziale“, aber auch als „Homosexuelle“ verfolgt. Damals wie heute sind wir für Faschos und rechte Bürger_innen Ausdruck eines gesellschaftlichen Zerfalls und tragen unseren Teil am Untergang des Abendlands. Wenn Rechte von „Frühsexualisierung“ und „Gender-Gaga“ faseln, haben sie eine Verschwörung von trans Aktivist_innen vor Augen, die ihre Identitäten dazu nutzen, die völkische Kernfamilie durch Verschwulung aufzulösen. Transfeindlichkeit ist deshalb kein zufälliger Kollateralschaden oder populistischer Umweg des Faschismus – faschistische Ideologie braucht eindeutige geschlechtliche Zuweisung und eine Gesellschaft aus zwei Geschlechtern, die einander an Herd und Front so wunderbar ergänzen, und gemeinsam neue kleine Faschos zeugen. Rechte Verschwörungs-Ideologie und transfeindliche Gewalt richten sich insbesondere gegen Transweiblichkeiten [24] – nicht zufällig, denn das eugenisch-sexologische (cissexistisch-rassistische) Projekt des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts versuchte erfolgreich, Geschlecht mit dem Hormon-Haushalt zu verknüpfen, wie Joni Alizah Cohen in ihrem lesenswerten Artikel analysiert [25]. Als trans weibliche Personen und trans Frauen sind wir ein Angriff auf die Testosteron-Reinheit der weißen cis Männlichkeit und verkörpern, was Nazis hassen: Feminisierung, Unfruchtbarkeit, Uneindeutigkeit. In der Logik der weißen Vorherrschaft und des deutschen Faschismus sind wir die Personifizierung des sonst abstrakten Gender-Gaga, der schlimmste Ausbruch der geschlechtlichen Heimatlosigkeit, die Kastration des Volkes, Sinnbild für den kulturellen Verfall der Post-Moderne.
Lasst uns auch weiterhin unseren Widerstand zusammendenken, solidarische Bündnisse leben und gemeinsam kämpfen – gegen die Gewalt, gegen den Hass, gegen die Angst.
Rassismus, Transfeindlichkeit und Antisemitismus sind aber nicht nur in ihrer Entstehung und in nationalsozialistischer Ideologie eng verzahnt. Jüdinnen_Juden, BiPoC, Rom_nja und Sinti_zze und trans Personen sind auf unterschiedliche Art und Weise von rechter Gewalt und Hetze betroffen. Unsere Communities und Gruppen haben in den letzten Jahrzehnten bewiesen, dass wehrhafter Widerstand gegen Faschismus vor allem auch von denen organsiert wird, die seine ersten Opfer sind. Lasst uns auch weiterhin unseren Widerstand zusammendenken, solidarische Bündnisse leben und gemeinsam kämpfen – gegen die Gewalt, gegen den Hass, gegen die Angst.
Und antifaschistische Arbeit ist auch Aufgabe derer, die linke Räume dominieren: weiße, nicht-jüdische und cis Leute. Denn der Widerstand gegen den rechten Terror, der auch ein transfeindlicher Terror ist, beginnt bei uns allen – nämlich dann, wenn praktische Solidarität gefordert ist. Transfeindliche Gewalt kann weniger Angst machen, wenn wir wissen: sie ist nicht egal. Wenn wir wissen: Wer fragt uns, was wir brauchen. Wer begleitet uns nach Hause, wenn wir das wollen. Wer denkt an uns, wenn Aktionen geplant werden. Wenn wir wissen: Ihr bearbeitet die Transfeindlichkeit in euren Strukturen und euren Köpfen, damit wir gemeinsam solidarische Bündnisse eingehen können – gegen den Faschismus, gegen die IB, gegen den transfeindlichen Normalzustand. Weil unsere Kämpfe auch eure sind.
REMEMBER TRANS POWER / FIGHT FOR TRANS LIVES
ACCEPT OUR EXISTENCE / RESPECT OUR RESISTANCE
zum Nachlesen:
Glossar zu vielen hier verwendeten Begriffen: https://transintersektionalitaet.org/?page_id=36
Bücher zum Thema gibt es u.a. bei trans*fabel: https://transfabel.de/
Zines u.a. bei neutralgrau: https://neutralgrau.tumblr.com/
[1] z.B. Martin Sellner in der Sezession: https://sezession.de/59527/wir-koennen-der-welt-nichts-geben-wenn-wir-nichts-haben
[2] https://www.queer.de/detail.php?article_id=32685
[3] https://www.queer.de/detail.php?article_id=35054
[4] https://www.queer.de/detail.php?article_id=34850
[5] https://de.indymedia.org/node/43854
[6] https://www.siegessaeule.de/no_cache/newscomments/article/3788-transphobe-gewalt-gegen-sexarbeiterinnen-eskaliert.html
[7] https://www.queer.de/detail.php?article_id=34590&fbclid=IwAR0K4Pv4jcm7Wg8zvxIL9XX3CSIYQzpIxPR5I6WMJ9cUpNVf1IKoxc0RysM
[8] https://www.lvz.de/Leipzig/Polizeiticker/Polizeiticker-Leipzig/Anklage-nach-Ueberfaellen-auf-Transsexuellen-Bordelle-in-Leipzig
[9] https://missy-magazine.de/blog/2019/11/19/zu-queer-fuers-gefaengnis/
[10] https://www.queer.de/detail.php?article_id=34764, in der Debatte um den Bildungs-Aktionsplan sind wir „perverser Zeitgeist“: https://www.queer.de/detail.php?article_id=27128
[11] Lesenswerter Artikel von Elena Schmidt: https://persephone-schreibt.de/2019/oeffentliche-stimmen-von-trans-menschen-bewegen-verstummen/
[12] Wie mit einem Artikel von Lukas Mihr in der Jungen Freiheit, Mitglied der antimuslimischen „Kritischen Islamkonferenz“, der sich sonst für eine biologische Aufrechterhaltung rassistischer Theorien einsetzt: https://jungefreiheit.de/debatte/kommentar/2019/tanz-ums-rosafarbene-kalb/
[13] Wie Eva Schweitzer, ehemals USA-Korrespondentin der ZEIT, im Cicero: https://www.cicero.de/kultur/joanne-k-rowling-transgender-hass/plus
[14] Stellungnahme der BVT dazu: https://www.bundesverband-trans.de/wenn-behandlung-zur-gefahr-wird/
[15] Eine Auswahl der jüngsten transfeindlichen Artikel in der FAZ: https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/menschen/interview-mit-aerztin-ueber-den-aktuellen-transgender-hype-16371774.html / https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/menschen/diagnose-transgender-immer-mehr-junge-frauen-sind-trans-16524494.html / https://www.faz.net/aktuell/stil/leib-seele/wird-man-trans-geboren-oder-dazu-gemacht-16121982.html
[16] https://www.spiegel.de/plus/geschlechtsumwandlungen-macht-doch-endlich-sonst-bringe-ich-mich-um-a-00000000-0002-0001-0000-000161911783
[17] Vor allem darunter Alexander Korte, der sich auch nicht zu schade für ein Interview mit der rechtspopulistischen, katholisch-fundamentalistischen Tagespost ist: https://www.die-tagespost.de/gesellschaft/feuilleton/Wir-erleben-einen-regelrechten-Hype;art310,200632
[18] Beispielsweise im Jahresrück-ausblick der Süddeutschen: https://www.sueddeutsche.de/panorama/blick-nach-vorne-ueber-fluessige-prognosen-1.4739174
[19] https://www.cicero.de/kultur/genderfragen-bin-ich-transweiblich-crossgender-oder-inter
[20] Rezension von lou kordts: https://threadreaderapp.com/thread/1208144311713517573.html / Die EMMA war sich noch nie zu schade, transfeindlichen Autor_innen eine Bühne zu bieten, z.B. https://www.emma.de/artikel/ich-bin-ich-weder-mann-noch-frau-332469 / https://www.emma.de/artikel/susan-faludi-auf-der-suche-nach-der-identitaet-336179
[21] eine trans feministische Kritik an Naida Pintul von Christian Schmacht: https://missy-magazine.de/blog/2019/10/22/ein-bettlaken-geht-um-in-europa/[22] eine trans feministische Kritik an Koschka Linkerhands Text in Feministisch Streiten von Lou Kordts bei corax: https://www.freie-radios.net/88522
[23] Die Liste ist lang – so mussten sich bis 2011 trans Personen, die Namen und Personenstand ändern wollten, sterilisieren lassen, inter Kinder werden bis heute genital-verstümmelt. Immer noch liegt keine neue Fassung für das sogenannte „Transsexuellengesetz“ von 1980 vor, das vom BVG als verfassungswidrig beurteilt wurde. Ein Entwurf aus dem Heimatministerium wurde nach massivem Widerstand von trans Aktivist_innen wieder zurückgezogen. Einfachste medizinische und rechtliche Leistungen erfordern Pathalogisierung [Krank-machen] durch Diagnosen. Ärzt_innen, Richter_innen und Therapeut_innen entscheiden nach wie vor, ob wir trans genug sind, um Hormone zu bekommen oder unseren Namen ändern dürfen. Konversionstherapeutische Ansätze finden wieder mehr Verbreitung. Alltägliche Schikane durch Krankenkassen, Standesämter und anderen Institutionen kann kaum widersprochen werden, weil sie über unser Leben, unsere Gesundheit, unsere Körper, unsere Namen entscheiden. Und viel mehr …
[24] zu Transmysogynie zwei lesenswerte Buchempfehlungen: FaulenzA: Support Your Sisters Not Your Cisters (edition assemblage 2017). / Felicia Ewert: Trans. Frau. Sein (edition assemblage 2018).
[25] Zum Zusammenhang von Faschismus, Antisemitismus und Transmysogynie: https://www.versobooks.com/blogs/4188-the-eradication-of-talmudic-abstractions-anti-semitism-transmisogyny-and-the-national-socialist-project