Der Aufbruch ins Nichts

Die Sterntagebücher nach Stanislaw Lem von Hans-Jochen Menzel auf der Bühne des WUK-Theaters

von | veröffentlicht am 01.07 2023

Lems Sterntagebücher gehören, wie auch andere Bücher des Autors, zu den Klassikern der Science-Fiction-Literatur. Sie wurden, ob ihrer absurden Themen und ihres noch absurderen Protagonisten, oft als Münchhausen-Geschichten im Weltall beschrieben. Doch sind sie vor allem ein Beispiel dafür, wie das Genre Science-Fiction in der Lage sein kann, sowohl existenzielle wie auch gesellschaftliche Fragen zu verhandeln. Wie die Inszenierung von Hans-Jochen Menzel damit umgeht, behandelt dieser Essay.

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„Gib uns Kohle!“

Eine Performance-Installation am WUK Theater über die DDR-Zwangsarbeit im Bergbau

von | veröffentlicht am 27.02 2023

Die Goitzsche ist das touristische Aushängeschild in Bitterfeld. Doch warum redet neben den Badestränden kaum jemand über die Geschichte des Sees? Das neue Stück „Von Insassen und Insekten“ am WUK Theater Quartier von Alison Shea, Gerda Knoche und Liesbeth Nenoff geht dieser Frage auf den Grund. Eine Inszenierung über den Zusammenhang von Zwangsarbeit, Energieversorgung und DDR-Ideologie, in der das Publikum selbst unter Anleitung die Hauptrolle spielt.

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Slapsticks gegen die Ausbeutung?

Die Neuinszenierung von „Der goldene Drache“ an der Oper Halle

von | veröffentlicht am 08.02 2023

Unter der Regie von Katharina Kastening feierte eine Neuauflage des Musiktheaters „Der goldene Drache“ von Péter Eötvös in Halle Premiere. Die Inszenierung verhandelt die prekären Arbeits- und Lebensbedingungen von migrantischen Menschen in Deutschland. Die Sänger*innen schlüpfen im Verlauf des Stücks in die verschiedensten Rollen. Die Musik von Eötvös liefert dazu einen bedrückenden Klangteppich.

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Kunst in der Unterwelt

Die Premiere von „Im Berg“ nach Franz Fühmann des freien Ensembles p&s am WUK Theater

von | veröffentlicht am 16.01 2023

Der Bergbau im Mansfelder Land gehört zum zentralen Selbstverständnis vieler Leute in der Region. Der DDR-Schriftsteller Franz Fühmann hatte es sich zum Ziel gesetzt, den Bergbau des Mansfelder Landes und seine Effekte im Leben der Menschen dichterisch zu erkunden. Bereits zu Lebzeiten sah Fühmann das Scheitern des Projektes und starb, bevor die Arbeit beendet werden konnte. Das Ensemble p&s begibt sich in seiner neuen Inszenierung am WUK-Theater auf die Spuren Fühmanns. Ein Essay über die Rolle der Kunst untertage.

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Zerstörte Idyllen und geschwätzige Diskurse

Ein Theaterstück über das Tunguska-Ereignis

von | veröffentlicht am 11.12 2022

Am 25. November feierte das sehr gelungene Stück „Tunguska – Eine transsibirische Theaterexpedition“ des Theaterensembles Aggregate unter der Regie von Silvio Beck im WUK Theater Premiere. Das so genannte Tunguska-Ereignis war eine rätselhafte Explosion am 30. Juni 1908 in Sibirien. Trotz mannigfaltiger wissenschaftlicher und literarischer Erklärungsversuche konnte bisher keine zweifelsfreie Ursache festgestellt werden. Im geradezu zwanghaften Begehren, die Vorgänge rational zu erklären, entsteht eine „Art zweite Katastrophe“, in der das historische Ereignis plötzlich Ausgangspunkt einer eigenen Welt von Erklärungen, Deutungsangeboten und Sinnsuchen wird.

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„Die Realität hat performativ Regie geführt.“

Trainer:innen – Ein Interview mit dem freien Ensemble p&s und dem WUK Theater Quartier

von | veröffentlicht am 27.10 2022

Das freie Ensemble p&s führt in Kooperation mit dem WUK Theater Quartier die Produktion Trainer:innen auf. „Zehn Trainer*innen in ihren jeweiligen irren Annahmen, dass die Welt sie braucht“, heißt es in der Ankündigung. Über Grenzerfahrungen, Absurdität, Recherche im Sporthotel und Musik im Sport. Höher, schneller, weiter.

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Bloß keine Klarheiten!

„Unten überm Fluss“ lockt ab dem 22. Juni in die Freie Spielstätte Halle

von | veröffentlicht am 20.06 2021

Der Lockdown macht Pause und sofort erblüht in Halle wieder das einst so üppige kulturelle Leben. Neben den „großen Häusern“ haben auch die vermeintlich kleinen Spielstätten die Stuhlreihen abgestaubt und laden mit Hygienekonzept in die ersten Vorstellungen. In der Freien Spielstätte Halle wird ab dem 22. Juni für eine ganze Woche die Welturaufführung von „Unten überm Fluss“ gezeigt – eine Produktion des Vereins Spielmitte e. V. Wir sprachen vorab mit Franz Metzkow und Joris Koser von der Theater-Gruppe „Die Schaffner“, die das Stück geschrieben, konzipiert und bis zuletzt intensiv geprobt hat.

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“Das Büro ist dein Mittelmeer”

Kinder- und Jugendtheaterverein spielmitte e.V. bringt mit dem Projekt “Baustelle Ich” Schauspiel, Jugend und Gesellschaftspolitik zusammen

von | veröffentlicht am 02.12 2017

“Baustelle Ich” heißt ein aktuelles Projekt vom halleschen Kinder- und Jugendtheaterverein spielmitte e.V., in dem sich Jugendliche mit Themen und konkreten Fragestellungen aus ihrer Lebenswelt auseinandersetzen und sie in Eigenregie künstlerisch umsetzen. Die ersten Stücke feierten nun Premiere. Und sie zeigen vor allem eines: erfrischendes, junges Theater, das die Auseinandersetzung mit gesellschaftspolitischen Themen sucht.

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