Der Superlativ des Gemüses

Eine Polemik über helle Stangen und ihre finsteren Erntebedingungen

von und | veröffentlicht am 14.05 2021

SPARGEL! Jedes Frühjahr aufs Neue schlagen sich abenteuerlustige Lokaljournalist*innen durch die Äcker in Baden, Franken, im Münsterland oder Beelitz, um eine*n echte*n Spargelbäuerin*bauern dabei zu fotografieren, wie sie*er bemüht in braunen Dämmen wühlt und den ersten Spargelstich prophezeit. Und prompt schlagen die Kartoffelherzen in der Republik höher. Ein Glück, soll der kahle Stängel laut „ältestem chinesischen Heilpflanzenbuch“ (wikipedia.org) doch gegen Herzklopfen helfen. Aber was sucht die preußische Superstange eigentlich in einem antiken, fernöstlichen Medizinbuch? Hat der Deutschen liebstes Gemüse etwa Migrationshintergrund? Diejenigen, die sich jedes Jahr auf „unseren“ Spargelfeldern abschuften, jedenfalls schon. Es wird Zeit an dem butterigen Glanzlack des deutschen Gemüseschlagers zu kratzen und die Arbeitsbedingungen von Saisonarbeiter*innen in Sachsen-Anhalt unter die Lupe zu nehmen.

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aktiv(istisch) be_hindert!

eine be_hinderte perspektive auf aktivistische zusammenhänge

von | veröffentlicht am 05.05 2021

Ableismus ist wirkmächtig. Ableismus tötet. Ableismus wird bekämpft! Heute am Protesttag für die Gleichstellung von be_hinderten Menschen und jeden Tag!
Der Text begibt sich aus einer be_hinderten Perspektive auf die Suche nach persönlichen Verinnerlichungs- und Widerstandsstrategien gegen Ableismus. Er ist ein Aufruf, Ableismus im Aktivismus zu thematisieren, Ableismus zu bekämpfen, be_hinderte Selbstorganisationen zu stärken und solidarisch mit der nicht-be_hinderten Dominanzgesellschaft den Normalzustand zu überwinden.

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„Klatschen war gestern, Entlastung ist Morgen!“

Interview mit dem Bündnis „Gesundheit ohne Profite“ aus Halle

von und | veröffentlicht am 06.04 2021

In der Corona-Pandemie werden die Missstände des Gesundheitssystems immer deutlicher. Die fortschreitende Privatisierung von Krankenhäusern und die miserablen Arbeitsbedingungen von Pflegekräften haben jedoch bereits eine längere Geschichte. Das Bündnis „Gesundheit ohne Profite“ hat sich gegründet um dieser Situation etwas entgegenzustellen.

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Märzkämpfe 1921

Vor 100 Jahren kam es im mitteldeutschen Industriegebiet sowie in Hamburg und in Teilen des Ruhrgebiets zu einem bewaffneten Aufstand des Proletariats.

von | veröffentlicht am 26.03 2021

Dieses Frühjahr 2021 jährten sich die als Märzkämpfe in die Geschichte eingegangenen Arbeiter:innenaufstände, die nicht nur Industriestädte erfassten, sondern auch die Dörfer Mitteldeutschlands. Als Regierungspartei der Weimarer Republik ließ die SPD die Aufstände blutig niederschlagen. Heute wird in den Dörfern an die Ereignisse erinnert.

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Wenn Gesundheitsversorgung nicht genug Profit abwirft

Angestellte des KMG Klinikum Havelberg kämpfen gegen Krankenhausschließungen im ländlichen Raum

von | veröffentlicht am 20.01 2021

Mitten in der Pandemie wird in Havelberg ein Krankenhaus geschlossen. Im September war Schicht im Schacht in einem der kleinsten Krankenhäuser in Deutschland. Seit mittlerweile fast einem Jahr protestieren die ehemaligen Beschäftigten gegen die Krankenhausschließung. Erst gründeten sie einen Betriebsrat und nach der Schließung den Verein „Pro-Krankenhaus Havelberg“. Unterstützung erfahren sie dabei von den Bewohner*innen der kleinen Hansestadt im Nord-Osten von Sachsen-Anhalt. Havelberg steht exemplarisch für viele ähnliche Konflikte in Deutschland. Wie kann auf dem Land eine gute gesundheitliche Versorgung gewährleistet werden? Und – können eine flächendeckende Gesundheitsversorgung und die Ökonomisierung des Gesundheitssystems überhaupt noch in Einklang gebracht werden?

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„Die globale Arbeiterklasse ist multigeschlechtlich“

Interview mit dem Politikwissenschaftler Vincent Streichhahn über die „Frauenfrage“ in der Arbeiterbewegung

von | veröffentlicht am 10.01 2021

Noch zu häufig werden Feminismus und Klassenkampf als Themen betrachtet, die höchstens am Rande etwas miteinander zu tun hätten. Die Linke im 21. Jahrhundert täte jedoch gut daran, diese Vorstellung hinter sich zu lassen. Um die strukturelle Verbindung von Klassen- und Geschlechterfragen in den Blick zu rücken, lohnt sich ein Blick in die Geschichte. Dazu haben wir mit dem Politikwissenschaftler Vincent Streichhahn gesprochen, der gerade einen Sammelband zum Thema mit herausgegeben hat.

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Mittendrin – things to come

Wird 2021 zu einem Jahr der Krisen und was wäre eine gute Antwort darauf?

von | veröffentlicht am 08.01 2021

Coronapandemie, Klimakrise, autoritäre Wende, Kommunikations- und Informationskrise, Finanzkrise, Haushaltskrise, Bildungskrise und humanitäre Krise – 2021 verspricht, nicht besser als seine Vorjahre zu werden. Der Kommentar verortet den Schnittpunkt dieser Krisen vor allem in einem Desinformationszeitalter und schlägt eine Antwort darauf vor, die erst einmal nichts mit dem Problem zu tun zu haben scheint.

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Die Klimakrise ist eine soziale Krise

Zwei Schüler*innen aus Halle im Gespräch über Klimaaktivismus nach dem Lockdown

von | veröffentlicht am 08.07 2020

Mit Corona kam für die Klimabewegung ein Einbruch in der medialen Aufmerksamkeit. Doch wie die Coronakrise ist auch die Klimakrise eine gesellschaftliche Krise, bei der zu allererst in der Gesellschaft benachteiligte oder ausgeschlossene Gruppen am stärksten betroffen sind. Deshalb müssen gesellschaftliche Themen wie zum Beispiel Antirassismus und Klimaschutz stärker zusammen gedacht werden. Darüber und über andere Themen der Klimabewegung haben wir uns mit Paula und Max von den Fridays For Future Halle (FFF) ausgetauscht.

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