Kein Mensch ist illegal!

Das Netzwerk-Bleiben-Halle sucht nach solidarischen Antworten auf Abschiebepraxis.

von | veröffentlicht am 24.02 2022

Jeden Tag werden Menschen aus Deutschland abgeschoben. Viele leben mit der ständigen Gefahr, von den staatlichen Behörden mit Gewalt an andere Orte und in unsichere Lebensumstände gezwungen zu werden. Das Netzwerk-Bleiben will in Halle eine Unterstützungsstruktur ermöglichen, um der Abschiebepraxis konkrete solidarische Antworten vor Ort entgegenzustellen. Dafür sucht es Unterstützer*innen.

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Umso größer die Waffe, umso größer die Solidarität?

Eine Glosse

von und | veröffentlicht am 30.01 2022

Pistole, Gewehr, Kalaschnikow oder doch lieber was selbst gebasteltes? Wie ist es mit einem Luftgewehr? Oder was ist mit geworfenen Dingen wie Molotow-Cocktails oder den guten alten Steinen? Wie groß muss die Waffe sein, die einen bedroht, damit in den Lokalnachrichten darüber gesprochen wird? Welche Größe muss sie mindestens haben, dass es in der Tagesschau erwähnt wird? Ab welcher Größe bekundet der Ministerpräsident seine Solidarität?

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Zögerliche Solidarität

Kundgebung nach wiederholtem Angriff auf das Islamische Kulturcenter in Halle-Neustadt

von | veröffentlicht am 30.01 2022

Am Freitagmittag versammelten sich rund 200 Personen vor dem Islamischen Kulturcenter zu einer Solidaritätskundgebung. Anlass war der Angriff auf die Moschee in Halle-Neustadt am vergangenen Sonntag, bei dem mehrere Schüsse mit einem Luftgewehr auf das Gebäude und umstehende Personen abgefeuert wurden. Im Unterschied zu vorherigen Angriffen dieser Art, wurde niemand verletzt. Obwohl die Gemeinde von einem wiederholten Anschlag auf Muslim*innen spricht, sieht die Staatsanwaltschaft Halle keinen Handlungsbedarf.

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Der Superlativ des Gemüses

Eine Polemik über helle Stangen und ihre finsteren Erntebedingungen

von und | veröffentlicht am 14.05 2021

SPARGEL! Jedes Frühjahr aufs Neue schlagen sich abenteuerlustige Lokaljournalist*innen durch die Äcker in Baden, Franken, im Münsterland oder Beelitz, um eine*n echte*n Spargelbäuerin*bauern dabei zu fotografieren, wie sie*er bemüht in braunen Dämmen wühlt und den ersten Spargelstich prophezeit. Und prompt schlagen die Kartoffelherzen in der Republik höher. Ein Glück, soll der kahle Stängel laut „ältestem chinesischen Heilpflanzenbuch“ (wikipedia.org) doch gegen Herzklopfen helfen. Aber was sucht die preußische Superstange eigentlich in einem antiken, fernöstlichen Medizinbuch? Hat der Deutschen liebstes Gemüse etwa Migrationshintergrund? Diejenigen, die sich jedes Jahr auf „unseren“ Spargelfeldern abschuften, jedenfalls schon. Es wird Zeit an dem butterigen Glanzlack des deutschen Gemüseschlagers zu kratzen und die Arbeitsbedingungen von Saisonarbeiter*innen in Sachsen-Anhalt unter die Lupe zu nehmen.

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„Irgendwo müssen wir halt anfangen“

Allein in Sachsen-Anhalt lassen sich sieben Apotheken finden, die das M-Wort in ihrem Namen tragen

von | veröffentlicht am 21.03 2021

Es gibt hierzulande zahlreiche Referenzen im öffentlichen Raum, die an kolonialrassistische Weltbilder und Klischees anknüpfen. Allein in Sachsen-Anhalt lassen sich sieben Apotheken finden, die das M-Wort als rassistische Fremdbezeichnung Schwarzer Menschen in ihrem Namen tragen. Darüber hinaus nutzen auch andere Einrichtungen solcherlei rassistische Bezeichnungen. Im Jahr 2020 gründetet sich ein Bündnis, das diesem Zustand ein Ende setzen und das Thema in der Breite einbringen möchte. Wir haben mit Noemi und Steffi vom „Bündnis M-Wort abschaffen“ gesprochen.

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Erinnern stören – weil es anders nicht geht

Ein Sammelband entwirft anhand jüdischer und migrantischer Perspektiven ein mosaikgleiches Gegenbild des Erinnerns.

von | veröffentlicht am 07.02 2021

Das Erinnern, insbesondere das Gedenken in Deutschland, ist eng verknüpft mit einer deutsch, weiß, christlich, mitunter patriarchalisch und von großem Pathos geprägten Narration. Aber es gab und gibt immer wieder marginalisierte Erzählungen und widerständige Positionen des Erinnerns, die dagegen halten. Sie stören das deutsche „Gedenk- und Gedächtnistheater“(1), das ewige Lied vom „Wende-Einheitsmärchen“ oder die formalen „Wiedergutmachensperformances“. Sie stören das alles, weil sie stören müssen, weil es nicht anders geht, um einem tatsächlichen Erinnern näher zu kommen.

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Zivilcourage gegen Rechts – Täter-Opfer-Umkehr vor Gericht

Prozess zu rechtem Angriff in der Straßenbahn

von | veröffentlicht am 29.12 2020

Nur eine Woche nach dem rechten Anschlag vom 9. Oktober 2019 in Halle beweisen drei junge Frauen Zivilcourage: sie greifen ein, als ein Mann in der Straßenbahn rassistische Beleidigungen äußert und den „Hitlergruß“ zeigt. Ein Jahr danach wird der Vorfall am Landgericht Halle verhandelt. Im November 2020 ging der Prozess schließlich mit einem Freispruch für den Angeklagten zu Ende.

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„Mutlos, harmlos und extrem entpolitisierend“

Zur Urteilsverkündung im Prozess gegen den Attentäter von Halle

von | veröffentlicht am 23.12 2020

Vor zwei Tagen wurde das Urteil im Prozess gegen den Attentäter von Halle verkündet. Nachdem Aftax I. und İsmet Tekin zu Beginn des Prozesses nicht als Nebenkläger zugelassen waren, hat das Urteil ihnen auch heute unrecht getan. Das Gericht hat ihnen verwehrt, dass der Angriff auf sie als Mordversuch gewertet wird. Ein Beitrag zum Call for Papers: Wie weiter „nach Halle“?

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Zeichen der Solidarität

Der Zusammenhalt unter den Betroffenen des Anschlags ist ein Lichtblick in der aktuellen politischen Gemengelage

von | veröffentlicht am 09.10 2020

Heute jährt sich der rechtsterroristische Anschlag in Halle, bei dem zwei Menschen getötet und mehrere Personen verletzt wurden. Im Vorfeld fanden vor Ort zwei Kundgebungen statt, bei denen den Opfern des Anschlags gedacht wurde und Überlebende zu Wort kamen.

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Verdacht auf rechte Symbolik und Machtmissbrauch

Umfassende Aufklärung in der Ausländerbehörde im Saalekreis nötig

von | veröffentlicht am 25.09 2020

Dem ehemaligen Amtsleiter einer kommunalen Behörde im Saalekreis wird das Verwenden rechtsextremer Symbolik vorgeworfen. Nun muss geklärt werden, inwiefern dieser in seiner Position Geflüchtete systematisch benachteiligt hat. Dafür braucht es Druck aus der Zivilgesellschaft.

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