Oury Jalloh – „Selbstentzündungsthese nicht zu halten“

Weitere Sachverständige sehen Anhaltspunkte für ein Tötungsdelikt – in Halle wird am Samstag demonstriert

von | veröffentlicht am 01.12 2017

Am 01. Februar 2017 trafen sich Vertreter der Staatsanwaltschaft Dessau-Roßlau im Institut für Rechtsmedizin der Universität Würzburg mit Brandexperten, Toxikologen, Rechtsmedizinern und Chemikern. Das belegen Recherchen des WDR-Magazins Monitor. Nach Aussage des Forensischen Toxikologen Prof. Gerold Kauert kam das versammelte Sachverständigengremium „zu dem Ergebnis, dass die Theorie der Selbstentzündung nach den neueren Ergebnissen auch der Experimente nicht zu halten war“. Gegenüber dem WDR führte er aus: „Zwischen den Sachverständigen der Brandexpertise und der Medizin bestand Einigkeit darüber, dass auch unter Einbeziehung der neuen Ergebnisse vom bisherigen Ablauf des Todesgeschehens von Oury Jalloh nicht mehr ausgegangen werden kann, d. h. die Theorie der Selbstentzündung erschien nicht mehr Gegenstand des Möglichen“.

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Bewegung im Fall Oury Jalloh

Vereine fordern Aufarbeitung - Demonstration vor der Staatsanwaltschaft Halle

von | veröffentlicht am 17.11 2017

Im Fall des unter bis heute ungeklärten Umständen in Dessauer Polizeigewahrsam ums Leben gekommenen Oury Jalloh gibt es neue Bewegung. Nicht etwa, weil es einen Durchbruch bei den Ermittlungen oder spektakulär neue Erkenntnisse gibt. Nein, der Fall ist nun endlich in den bundesweiten Medien angekommen und wird dort angesichts der jüngsten Enthüllungen des ARD-Magazins Monitor beleuchtet. In Sachsen-Anhalt fordern derweil verschiedene Vereine Aufklärung ein. Und vor der Staatsanwaltschaft in Halle, die den Fall gerne einstellen würde, gab es heute eine spontane Demonstration.

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Freiräume für die Integration

Interview: House of Resources schafft Räume für migrantisches Mitgestalten

von | veröffentlicht am 31.10 2017

Die hohe Zahl von Asylsuchenden, die im Jahr 2015 innerhalb kurzer Zeit Zuflucht in Deutschland fanden, hat ein immenses Potenzial an Engagement freigesetzt. Zahlreiche Haupt- und Ehrenamtliche in den deutschen Städten und Kommunen bemühen sich um gelingende Integration. Die Ansichten darüber, wie Integration gelingen kann, gehen freilich weit auseinander. Manche Vorstellungen verfehlen den Kern von Integration und zielen auf Anpassung, ein einseitiges sich Einfinden in die „deutsche Lebenswelt“. Dabei braucht gelingende Integration Freiräume für Zugewanderte und Freiräume für Begegnungen zwischen Zugewanderten und Einheimischen. Denn erst in Räumen, die von denen, die sie „bewohnen“, auch mitgestaltet werden können, kann ein Miteinander gelingen.

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