„Kämpfe verbinden – Patriarchat überwinden“

Demonstration zum Feministischen Kampftag

Am 8. März versammelten sich über 500 Menschen anlässlich des Feministischen Kampftages zu einer Demonstration durch Halle, zu der das „Feministische Bündnis 8. März Halle“ aufgerufen hatte. Mit verschiedenen Redebeiträgen und Musik zogen die Demonstrant*innen vom Steintor zum Riebeckplatz, über den Boulevard zum Leipziger Turm und schließlich über den Joliot-Curie-Platz zum August-Bebel-Platz, wo die Abschlusskundgebung mit einer Küche für Alle endete.

Content Note: Dieser Beitrag thematisiert Sexismus, sexualisierte Gewalt, Trans*feindlichkeit, Femizide, Rassismus und Flucht

Seit über 100 Jahren wird am 8. März international gegen patriarchale Gewalt und Unterdrückung protestiert. Als „Frauentag“ fand der Kampftag aus Initiative sozialistischer Organisationen in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg im Kampf um Gleichberechtigung, Frauenwahlrecht und Emanzipation von Arbeiterinnen erstmals am 19. März 1911 statt. 1921 wurde das Datum durch einen Beschluss der „Zweiten Internationalen Konferenz kommunistischer Frauen“ in Moskau endgültig auf den 8. März gelegt. Seitdem gibt es jährlich am 8. März feministische Proteste auf der ganzen Welt.
Um die verschiedenen Betroffenen patriarchaler Gewalt sichtbarer zu machen, sprechen viele feministische Organisationen und Gruppen mittlerweile vom „Feministischen Kampftag“, der nicht nur die Perspektiven von Frauen, sondern verschiedene Aspekte patriarchaler Unterdrückung mitdenkt. Auch für das „Feministische Bündnis 8. März Halle“ ist der 8. März der „Feministische Kampftag“ und stand in diesem Jahr nicht ohne Grund unter dem Motto „Kämpfe verbinden – Patriarchat überwinden“. Den Organisator*innen sei wichtig, auf verschiedene Kämpfe aufmerksam zu machen und diese im gemeinsamen Kampf zu verbinden. „Wir kommen zusammen, um uns miteinander zu verbünden, gegenseitig Mut zu machen und um laut zu sein! Lauter, als dass das allein überhaupt möglich wäre“, hieß es aus diesem Grund im Aufruf. Das Bündnis ist ein Zusammenschluss politischer Gruppen und Einzelpersonen aus Halle, die gemeinsam gegen das „patriarchale und kapitalistische System“ kämpfen wollen. 

„In einem System, das uns unterdrückt und unsichtbar macht, wollen wir nicht leben“

Überall auf der Welt finden Kämpfe statt, mit denen sich die Feminist*innen in Halle auf der Demonstration solidarisierten. Es sei wichtig, solidarisch an der Seite der feministischen Revolution im Iran, an der Seite der kurdischen Bewegung aber auch an der Seite von Klimaprotesten beispielsweise in Lützerath zu stehen. Die Proteste gegen Unterdrückung und Sexualisierung von Frauen im Iran und Afghanistan würden zeigen, dass der Kampf gegen ein gewaltvolles System noch lange nicht beendet werden könne. „Wir stellen uns gegen die Ausbeutung, Unterdrückung und die Reduzierung und Sexualisierung auf unsere Körper“, lautete es im Aufruf weiter.

Die Organisator*innen wollen in Halle für eine gleichberechtigte, selbstbestimmte, klimagerechte, sichere sowie offene Politik und Gesellschaft eintreten. Die Gleichberechtigung aller Menschen könne nur in einer antirassistischen, solidarischen Gesellschaft, die sich über Klassen- und Geschlechtergrenzen hinwegsetzt, umgesetzt werden. Zusätzlich dazu forderten die Aktivist*innen auf der Demonstration ein Ende sexistischer Diskriminierung, fremdbestimmter Sexualisierung und ein Ende der Femizide.

„Wenn Feminismus nicht für die Rechte und Anliegen Aller eintritt, inklusive Muslim*innen, Sexarbeiter*innen, Indigene und People of Color, geflüchtete Menschen, be-/gehinderte Menschen, trans* und inter* Personen, agender Menschen, non-binäre Menschen, dann ist dieser Feminismus schlichtweg kein Feminismus.“

Mit diesem Satz verdeutlichten die Organisator*innen ihr intersektionales Verständnis von Feminismus. Nicht nur weiße cis endo (Gegenbegriff zu inter*) Frauen seien von strukturellem Sexismus betroffen. Vielmehr müssten „Überlappungen von Diskriminierungen und gesellschaftlichen Positionen, wie Klasse, Alter, Herkunft, Religionszugehörigkeit“ mitgedacht werden. Dabei brauche es nicht nur ein Bewusstsein für Mehrfachdiskriminierungen, sondern auch aktives Handeln dagegen und die Einbeziehung der Bedürfnisse der Betroffenen.

© Dani Luiz

„My body, my choice – raise your voice!“

Nach dem Start der Demonstration, zogen die Teilnehmer*innen über die Magdeburger Straße zum Riebeckplatz, wo ein erster Redebeitrag stattfand. Zwei Redner*innen von Sintoma, den kritischen Mediziner*innen in Halle, von Medical Students for Choice und Halle for Choice, machten auf Probleme im Gesundheitswesen aufmerksam.
Im Grundgesetz steht, dass jeder Mensch das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit hat. Ein zentraler Bestandteil dessen ist die Qualität des Gesundheitssystems, die für alle Menschen gleich sein sollte. Doch in der Realität sei diese Gleichheit eher eine Seltenheit. Abgesehen von ökonomischen Ungleichheiten, die aus dem Finanzierungssystem der Krankenhäuser über Fallpauschalen und der Zwei-Klassen-Gesellschaft des Versicherungssystems resultieren, werde die Qualität noch durch andere Faktoren beeinflusst. „Das bei der Geburt zugeschriebene Geschlecht einer zu versorgenden Person hat entscheidenden Einfluss darauf, wie gut verordnete Medikamente und Therapien wirken“, so die Rednerin von Sintoma. In zahlreichen Studien sei der durchschnittliche Patient männlich, 1,75 Meter groß, 80 kg schwer, weiß und mitteleuropäisch. Bereits in der Lehre werde nicht beachtet, dass dies nur auf einen Bruchteil der Gesellschaft zutreffe.
Die Standardwerte und Symptome, die in der Ausbildung gelehrt werden, seien nur für cis endo männliche Patienten zutreffend oder bestenfalls noch für cis endo Frauen.
Während des Studierens führe das zu Frustration, im realen Leben kann es ernsthafte gesundheitliche Folgen nach sich ziehen. „Die Gesundheit von Patient*innen wird gefährdet, weil Medikamente für ihre individuellen körperlichen Bedingungen nicht getestet werden, weil Geräte und Therapien für ihre Körper nicht ausgelegt sind“, hieß es im Redebeitrag dazu weiter.
Zudem basiere das Gesundheitssystem auf den Vorstellungen geschlechtlicher Binarität und führe letztendlich dazu, dass trans*, inter* und nicht-binäre Personen nicht repräsentiert werden und somit gesundheitliche Benachteiligung erfahren.
Auch Rassismus im Gesundheitswesen sei viel zu wenig im Bewusstsein, weshalb bereits in der Ausbildung eine Auseinandersetzung damit stattfinden müsse. Für Studien dürfe nicht mehr der weiße Standardpatient als Maßstab dienen. Zudem müssten Patient*innen-Fragebögen angepasst werden. „Um das zu verändern, müsste schon im Studium und in der Ausbildung das Thema in alle Module einbegriffen und auch im klinischen Alltag mitgedacht werden“, machte die Rednerin deutlich. 

© Dani Luiz

Im Zweiten Teil des Redebeitrags wurde die Kriminalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen thematisiert. So gab es im letzten Jahr einen großen Erfolg mit der Abschaffung des Paragraphen 219a des StGB (Strafgesetzbuch). Ärztliches Personal, das Schwangerschaftsabbrüche durchführt, darf nun öffentlich darüber informieren und aufklären. „Das ist gut, das war aber vor allem eins: überfällig“, hieß es im Redebeitrag, es reiche jedoch nicht, um eine sichere, reproduktive Gesundheit und Selbstbestimmung sicherzustellen.
In vielen Staaten weltweit kommt es zur Einschränkung der Selbstbestimmung von Schwangeren. In den USA sind Schwangerschaftsabbrüche teilweise wieder verboten und Polen kriminalisiert die Selbstbestimmung durch neue Gesetze.
Doch auch in Deutschland sind Schwangerschaftsabbrüche weiterhin nach Paragraph 218 des StGB illegal. Unter bestimmten Auflagen werden diese zwar nicht verfolgt und betraft, aber sie bleiben gesetzwidrig. „Ungewollt Schwangere müssen sich einer Zwangsberatung unterziehen und dürfen dann, nach einer Wartezeit von drei Tagen, den Abbruch durchführen lassen, solange sie nicht länger als 12 Wochen schwanger sind“. Dieser Abbruch müsse von den Betroffenen selbst bezahlt werden. Doch nicht nur das sei ein Problem, es gebe außerdem keine ausreichende Versorgung, unwürdige Bedingungen und einen Versorgungsengpass. „Wir kämpfen weiter für reproduktive Entscheidungsfreiheit und Gerechtigkeit und wir fordern euch auf, das auch zu tun! Denn der Staat und die Universität Halle tun dies derzeit zu wenig“, machten die Redner*innen abschließend deutlich. 

Die Klimakrise ist kein Ökothema, sondern intersektional

Die Klimagerechtigkeitsgruppe „Ende Gelände Halle“ hielt am Leipziger Turm einen Redebeitrag über die Verbindung von Feminismus und Klimaschutz. Zwar mag es auf den ersten Blick keinen direkten Zusammenhang zwischen diesen Themen geben, doch sei die Klimakrise intersektional zu betrachten. Viele verschiedene Unterdrückungsstrukturen wirken zusammen, weshalb der Kampf gegen die Klimakrise für die Gruppe auch ein Kampf gegen bestehende soziale Ungleichheitsstrukturen sei.
Die Klimakrise habe starke Auswirkungen auf geschlechtsbezogene Ungleichheit, so seien laut einer Meta-Analyse von 130 Studien aus dem Jahr 2020 weiblich kategorisierte Menschen überproportional hohen Gesundheitsrisiken durch die Klimakrise ausgesetzt. Außerdem bestehe auch ein höheres Risiko, dass sie bei Extremwetterereignissen und Hungerkrisen sterben. Laut dem Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen sind 80 Prozent der Menschen, die aufgrund der Klimakrise umsiedeln müssen, weiblich kategorisierte Menschen. Diese seien auf der Flucht auch häufiger von körperlicher und sexualisierter Gewalt, Zwangsprostitution sowie Ausbeutung betroffen. „Klimakatastrophen verstärken geschlechtsspezifische Gewalt“, machte „Ende Gelände“ im Redebeitrag deutlich. Dabei verstärke die Klimakrise nicht nur bestehende soziale Ungleichheitsstrukturen, diese seien auch eine Voraussetzung für das „ausbeuterische kapitalistische Wirtschaftssystem“.
Im Kapitalismus profitieren Wenige durch die Ausbeutung Vieler, wobei „weiblich“ zugeschriebene, „reproduktive“ Elemente systematisch abgewertet und ausgebeutet würden. Sie „werden als natürliche Ressource wahrgenommen und genau wie die Ressourcen der Natur erscheinen sie im Kapitalismus als unendliche Profitquellen“. Die Aktivist*innen von „Ende Gelände“ machten deutlich, dass aus ihrer Sicht der Kapitalismus ein System sei, dass sowohl den Menschen als auch die Natur ausbeute und somit maßgeblich die Ursache der aktuellen Biodiversitäts- und Klimakrise sei. Somit müsse der Kampf der Klimagerechtigkeitsbewegung ebenso ein Kampf gegen das Patriarchat, gegen Rassismus und alle anderen Diskriminierungsformen darstellen.
Ökologie und Feminismus seien keineswegs voneinander abgrenzbar. Vielmehr zeige die Revolution in Rojava, wie „untrennbar eng die beiden Themen miteinander verschränkt sind“. Rojava sei die gelebte Praxis der Verbindung verschiedener Kämpfe und ein Vorbild für den Kampf für eine klimagerechte Welt.

„Wenn Umweltzerstörung und Patriarchat zwei Seiten der kapitalistischen Medaille sind, dann sind die Geschlechterfrage und die Beschaffenheit der Politischen Ökologie essenzieller Bestandteil einer antikapitalistischen Alternative.“

Geschlechtsspezifische Gewalt

Ein Redebeitrag des „Rolling safespace: ROSA e.V.“ thematisierte die Gefahren für FLINTA* Personen (Frauen, Lesben, Inter*, nicht-binäre, trans* und agender) auf der Flucht. „Wir solidarisieren uns mit FLINTA auf der Flucht, indem wir in Geflüchtetenunterkünften in Griechenland einen Saferspace aufbauen. Wir wollen hier die Möglichkeit nutzen, die Stimme für und mit jenen zu erheben, welche stumm und damit unsichtbar gemacht werden“. Zahlreiche Fluchtursachen werden durch patriarchale Strukturen gestützt und kommen dadurch besonders brutal zum Vorschein. Vergewaltigungen würden als Kriegsmittel, Zwangsprostitution von jungen Mädchen als Fluchtmittel eingesetzt. Zudem seien Betroffene patriarchaler Gewalt auf der Flucht zusätzlicher sexualisierter Gewalt ausgesetzt.
An vielen Stellen offenbaren sich auf der Flucht patriarchale Strukturen, die massive Gewalt ausüben und massive Folgen für die Betroffenen haben.

© Dani Luiz

Patriarchale Strukturen zeigen sich auch deutlich an den zahlreichen Femiziden überall auf der Welt. Die Gruppe „Keine Mehr Halle“ thematisierte dies in einem Redebeitrag. „Patriarchale Gewalt bedingt sich auf unterschiedlichen Ebenen, zwischenmenschlich, strukturell und gesamtgesellschaftlich. Sie beruht auf einem ungleichen Geschlechterverhältnis, in dem Männlichkeit die Macht über und Besitzanspruch gegenüber allem, was nicht männlich ist, bedeutet“, so die Aktivist*innen in ihrer Rede. 

United against Patriarchy

Eine Rednerin brachte bei einer erneuten Zwischenkundgebung an der Oper die Perspektive von trans* Personen ein. Sie thematisierte unter anderem Trans*feindlichkeit in der Gesellschaft und die zunehmende trans*feindliche Agitation rechter Akteur*innen. In einer Gesellschaft aufzuwachsen, die verhindere zu begreifen, wer man ist, sei gewalttätig und verhindere die freie Entfaltung der Persönlichkeit.
Nachdem man begriffen habe, wer man ist, schaffe diese Gesellschaft Strukturen, um zu überprüfen, ob man auch Frau genug ist, um auf Östrogen zu leben. „Man wird von Expert*innen begutachtet, angeblich zum eigenen Besten, um mich vor mich selbst zu schützen“, so die Rednerin, „Ich aber brauche diesen angeblichen Schutz dieser Gesellschaft nicht, ich brauche Schutz vor einer Gesellschaft, die meint sie müsse mich vor mich selbst schützen“. Die Gesellschaft müsse sich verändern, denn kein Mensch benötige diese „patriarchale Bevormundung“. „Ich entscheide selbst über meinen Körper und seinen Hormonstatus! Ob Hormone oder keine, entscheide ich alleine!“Dabei stehe es global nicht gut um queere Rechte, Frauen- und trans* Rechte. Beispielsweise fordern Republikaner*innen in den USA ein Verbot von Transitionen. Es werden trans*feindliche Gesetze in einigen Bundesstaaten vorangetrieben, die aktiv in die Selbstbestimmung von trans* Personen eingreifen.
„Was wir brauchen, ist kein Verbot von Transitionen von Jugendlichen und Erwachsenen unter 26 – wie es einige Transfeinde in Deutschland auch gerne hätten, sondern ein verständnisvolles Umfeld, das soziale Transitionen ohne Gewalt und Stigmatisierungen ermöglicht und eine medizinische Umwelt, die Jugendliche dazu ermächtigt, selbstbestimmt über ihre Körper und ihren Hormonstatus in Anbetracht der aktuellen medizinischen Erkenntnisse entscheiden zu können“, hieß es im Redebeitrag weiter. Die Stigmatisierung insbesondere von trans* Jugendlichen müsse ein Ende haben. Im Folgenden wurden Positionen von trans*feindlichen Akteur*innen aufgegriffen, die an der Zweigeschlechtlichkeit festhalten und Geschlechtsangleichungen als gewaltvoll ansehen würden. Transitionen würden Transfeinde als „Verstümmelung funktionierender Körper“ beschreiben. Doch nicht nur rechte Kräfte verbreiten solche Positionen, auch in einigen linken Gruppen in Halle sei die Meinung verbreitet, Menschen müssten vor Transitionen bewahrt werden. Dabei sind die Gründe für die Verbreitung der Positionen andere als bei den Rechten. „Bei ihnen ist im Unterschied zu Rechten nicht die trans* Person falsch, sondern eine Gesellschaft, die angeblich trans* Personen hervorbringe“, machte die Rednerin deutlich. Diese Perspektive sei zutiefst cis-normativ, cis-sexistisch und werte trans* Menschen ab.

„Eine befreite Gesellschaft, die Transitionen wie diese linken Gruppen in Halle betrachtet, ist keine befreite Gesellschaft, sondern eine Gesellschaft, die sich frei von trans* Personen macht. Wenn ich nicht transitionieren darf, ist es nicht meine Revolution, ist es nicht mein Feminismus!“

Insbesondere sei jedoch Trans*feindlichkeit ein Teil rechter Erzählungen, wie die Rednerin in ihrem Beitrag verdeutlichte: „Wenn man wie Faschist*innen davon ausgeht, dass die Natur die Identität und die Rolle, die ein Mensch in der Gesellschaft haben soll, vorgibt, trennt man Menschen in natürliche – cis Personen – und unnatürliche, die angeblich ihre Körper verstümmeln – trans* Personen“. Diese Vorstellung führe zu der Unterscheidung von „richtigen“ Frauen, also cis Frauen, und „falschen“ Frauen, also trans* Frauen.
Die faschistischen Vorstellungen seien jedoch nicht nur gefährlich für trans* Personen, sondern genauso für andere queere Menschen und cis Frauen. „Der Mann an der Front, die Frau im Haus, der Schwule oder die Lesbe im Knast und die trans* Person zwangspsychatrisiert. Das ist der Gesellschaftsentwurf des Putin Regimes, der Republikaner*innen in den USA und der AfD in Sachsen-Anhalt“.
Bei jeglicher Frage um die körperliche Selbstbestimmung gehe es letztendlich um einen Kampf links gegen rechts. Die Rechte wolle dabei den Körper gemäß ihrer Natürlichkeitsideologie beherrschen und Linke ihn durch Selbstbestimmung befreien. „Die Rechte will gemäß vorgeblicher Natürlichkeit entscheiden, wie Menschen zu leben haben, wir wollen selbstbestimmt leben“, machte die Rednerin zum Abschluss klar. „Und deshalb ist das Östrogen, das seit einem Jahr durch meine Adern fließt, praktizierter Antifaschismus“.

© Dani Luiz

Um auf die Perspektiven von trans* Personen aufmerksam zu machen, riefen die Organisator*innen des „Feministischen Bündnisses 8. März Halle“ auch zur Kundgebung zum „Trans* Day of Visibility“ am 31. März auf, die um 15 Uhr auf den Hallmarkt stattfinden soll.
„Kämpfe verbinden“ heiße auch, nicht nur am 8. März, sondern im ganzen Jahr Marginalisierte zu unterstützen. „Kämpfe verbinden“ heiße am 31. März auf die Straße zu gehen, denn wenn trans* Personen nicht in feministische Kämpfe inkludiert werden, seien diese keine feministischen Kämpfe.
Eine Parole auf Pappschildern lautete deshalb: „There is nothing feminist about trans* exclusion“.

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