Allgemein
Julian Assange und das Märchen vom Rechtsstaat
von Krabat Ernst | veröffentlicht am 30.12 2022Seit der Intensivierung des Ukraine-Kriegs Anfang des Jahres, ist es zunehmend bis weit in linksliberale Milieus verbreitet, von der „freien westlichen Welt“ zu reden. Dabei ist es ein unumstößlicher Fakt, dass die USA – auch jetzt in diesem Moment – durch oder mit Hilfe ihrer Verbündeten, politische Dissident*innen foltert. Die westliche Freiheit gilt also nur, wenn sie bestimmten staatlichen oder nichtstaatlichen Interessen nicht im Wege steht. Ist es aber nicht in der Theorie ein zentrales Charakteristikum von demokratisch verfassten Rechtsstaaten, dass das Recht auch für die Mächtigen gilt?
WeiterlesenKlimabildungswoche an der Universität Halle
Bericht über die Public Climate School im Wintersemester 2022/23
von Students for Future Halle | veröffentlicht am 14.12 2022Auch in diesem Semester fand an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg wieder die Klimabildungswoche statt. Wie in jedem Semester wird die bundesweite Aktion auf lokaler Ebene von den Ortsgruppen organisiert. Dieses Semester konnten sich die Students for Future Halle derweil über große Unterstützung von den einzelnen Fachbereichen der Universität freuen.
WeiterlesenZerstörte Idyllen und geschwätzige Diskurse
Ein Theaterstück über das Tunguska-Ereignis
von Hauke Heidenreich | veröffentlicht am 11.12 2022Am 25. November feierte das sehr gelungene Stück „Tunguska – Eine transsibirische Theaterexpedition“ des Theaterensembles Aggregate unter der Regie von Silvio Beck im WUK Theater Premiere. Das so genannte Tunguska-Ereignis war eine rätselhafte Explosion am 30. Juni 1908 in Sibirien. Trotz mannigfaltiger wissenschaftlicher und literarischer Erklärungsversuche konnte bisher keine zweifelsfreie Ursache festgestellt werden. Im geradezu zwanghaften Begehren, die Vorgänge rational zu erklären, entsteht eine „Art zweite Katastrophe“, in der das historische Ereignis plötzlich Ausgangspunkt einer eigenen Welt von Erklärungen, Deutungsangeboten und Sinnsuchen wird.
WeiterlesenMietende lehnen sich auf
Prekäre Wohnzustände im Südpark
von Jessica Herrmann | veröffentlicht am 23.11 2022Keine Heizung, kaltes Wasser, Kakerlaken und Schimmel: die Wohnsituation in den Wohnungen der „belvona Real Estate GmbH“ im Südpark (Halle-Neustadt) ist prekär. Die Bündnisse „Halle Zusammen“ und „Genug ist Genug Halle" haben gemeinsam eine Küfa (Küche für Alle) mit Haustürgesprächen und Vernetzungstreffen organisiert. Die Wut der Mietenden sei hoch – aber auch die Bereitschaft zur Vernetzung und zum Mietkampf.
WeiterlesenAllegorien auf die Klassengesellschaft
Die Premiere von „Ab in den Wald“ an der Oper Halle
von Hauke Heidenreich | veröffentlicht am 17.11 2022Seit dem 12. November läuft „Ab in den Wald“ an der Oper Halle, eine Neufassung des Broadway-Musicals „Into the Woods“ von 1987. Inszeniert von der Regisseurin Louisa Proske und unter musikalischer Leitung von Yonatan Cohen stellt dieses Werk eine musikalische Bearbeitung verschiedener Märchen dar und zeigt einmal mehr den kreativen Output des halleschen Opernhauses. Was uns dieses Märchen-Potpourri zudem über die moderne Gesellschaft zu sagen hat, habe ich in diesem Text analysiert.
WeiterlesenDieser Markt bleibt grausam – der Gaspreisdeckel hält daran fest
Warum eine gerechte Krisenpolitik noch erkämpft werden muss
von Lukas Wanke | veröffentlicht am 12.11 2022In ihrem entsprechenden Artikel im Transit-Magazin erklären Helene Weidner und Kilian de Ridder insgesamt sehr verständlich, wie der Gaspreisdeckel funktionieren soll. Ihrer Bewertung des Vorhabens als Idee, die die verfehlte Krisenpolitik der Bundesregierung auf eine radikale Ebene holen würde, ist aber zu widersprechen. Dabei ist es absolut richtig, dass auch Dogmatismus und Sexismus bisher dazu geführt haben, dass der Gaspreisdeckel, der schon früh von der Wissenschaftlerin Isabella Weber empfohlen wurde, erst jetzt angegangen werden soll. Trotzdem wird der „Deckel“ umgesetzt, weil er sich bestens in die neoliberale Logik des Krisenmarktes einfügen lässt.
Ein Debattenbeitrag.
Rationale Apokalyptik
Die Letzte Generation und die Kunst
von Hauke Heidenreich | veröffentlicht am 06.11 2022Die Proteste von Akteur*innen der Letzten Generation hatten in den vergangenen Wochen viele Debatten sowohl in der Presse als auch auf Social Media zur Folge. Viele werfen den Aktivist*innen vor, auf fatale Art und Weise die Ziele der Klimabewegung zu untergraben. Andere wiederum äußern Verständnis, bezweifeln jedoch den Nutzen der Proteste. Konservative glauben sogar antidemokratische Tendenzen erkennen zu können, die man bekämpfen müsse. Doch welche Ideologien zeigen sich in den Reaktionen auf das Vorgehen der Aktivist*innen und welches Verständnis von Kunst wird hier eigentlich verhandelt? Ein Essay über die kulturpolitischen Kontexte von Klimaprotesten.
WeiterlesenDie Gaspreisbremse: ein missverstandener Geniestreich
Warum gerechte Politik oft so kompliziert ist
von Helene Weidner und Kilian de Ridder | veröffentlicht am 01.11 2022Die Gaspreisbremse kommt – und sie ist wohl die bisher zugleich radikalste und cleverste politische Maßnahme der aktuellen Bundesregierung. Der Staat greift ein, um die Versorgung unserer Grundbedürfnisse einigermaßen erschwinglich zu machen. Das klingt erst einmal selbstverständlich, war aber in den letzten Jahren mitnichten politischer Standard (Stichwort: Wohnungsmarkt). In ihrer genauen Funktionsweise wird die Gaspreisbremse bisher jedoch oft missverstanden. Und das kann schlechte Folgen haben, für den eigenen Geldbeutel wie für die gesamte Wirtschaft. Wir wollen dem Konzept der Gaspreisbremse einmal nachgehen: Woher kommt die Idee und was macht sie so klug? Welche zentralen Punkte sollte man verstehen und welche Verbesserungsmöglichkeiten gibt es?
Weiterlesen„Die Realität hat performativ Regie geführt.“
Trainer:innen – Ein Interview mit dem freien Ensemble p&s und dem WUK Theater Quartier
von Jessica Herrmann | veröffentlicht am 27.10 2022Das freie Ensemble p&s führt in Kooperation mit dem WUK Theater Quartier die Produktion Trainer:innen auf. „Zehn Trainer*innen in ihren jeweiligen irren Annahmen, dass die Welt sie braucht“, heißt es in der Ankündigung. Über Grenzerfahrungen, Absurdität, Recherche im Sporthotel und Musik im Sport. Höher, schneller, weiter.
Weiterlesen„Wir sehen unsere Identität als Geschenk“
Interview mit Brenda Akele Jorde über ihren Film „The Homes We Carry“
von Michael Karrer | veröffentlicht am 20.10 2022„The Homes We Carry“ entwirft ein komplexes Bild der Geschichte mosambikanischer Vertragsarbeiter*innen in der DDR, transkontinentaler Familienkonstellationen und afro(ost)deutscher Identität der zweiten Generation. Wir haben mit der Regisseurin Brenda Akele Jorde über ihren Film gesprochen, der derzeit beim DOK Leipzig zu sehen ist.
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