Auftakt
Demo und Aktionswoche für den Erhalt der Hasi
1. Juni 2018, 20:53 Uhr. Die „Nachttanz-Jubel-Demo“ ist fast am Ende und dabei ist es noch gar nicht dunkel. Nach drei Stunden Fußweg durch die hallesche Innenstadt und vereinzeltem Nieselregen ist die Stimmung nach wie vor ausgelassen. Die Hasi hat zum Tanz gefordert. Wieder einmal geht es um den Erhalt des soziokulturellen Zentrums in der Hafenstraße.
Aber es geht noch um mehr: „Auf satirische Weise wollen wir darauf aufmerksam machen, dass immer wieder die Interessen von Wirtschaft und Kapital maßgeblich für lokale Politik sind, dabei aber die Interessen der Menschen oft hinten runterfallen.“ Dies zeige sich, so die Veranstalter*innen, auch an der Hasi. In einem kürzliche erschienen Blogbeitrag verweisen sie auf bestehende Bebauungspläne für das Areal um den Sophienhafen, die unter aderem eine Privatisierung des städtischen Geländes der ehemaligen Gasanstalt vorsehen. Dazwischen kam nicht nur das Hochwasser von 2013, sondern auch die Besetzung der Hafenstraße 7. Jetzt versucht die Hauseigentümerin HWG per Räumungsklage die Nutzer*innen der Hasi vom Grundstück zu vertreiben. Doch die Verhandlungen gegen den Betreiberverein Capuze e.V. vor dem Amtsgericht Halle, sind, wie die Veranstalter*innen auf der Demo freudig verkünden, fürs Erste geplatzt. Die Klage wurde aufgrund des hohen Streitwerts an das Landgericht verwiesen.
So oder so will die Hasi weitermachen. Die Demo ist Auftakt einer Aktionswoche, bei der vom 1.-10. Juni bspw. praktische Workshops zu Internetsicherheit und Guerilla Gardening, eine Fahrrad-Rallye zu Leerstand, ein Gruppentreffen der Solidarity City Initiative, sowie Vorträge zu Protesten gegen Aufwertungsprozesse in Berlin-Kreuzberg und das bayrische Polizeiaufgabengesetz auf dem Programm stehen.